Die Vorteile des Intervallfastens und einer basischen Ernährung bei Gelenkerkrankungen (Arthrose, Gicht und Rheuma)

Im Gegensatz zum Heilfasten ist Intervallfasten langfristig durchführbar und alltagskompatibel. Intervallfasten kann auf 2 verschiedenen Varianten durchgeführt werden:

5:2-Methode

Bei dieser Methode wird an 5 Tagen pro Woche wie gewohnt gegessen, an 2 Tagen erfolgt eine drastische Kalorienrestriktion mit einer maximalen Aufnahme von 500 bis 600 kcal.

16:8-Methode

Du fastest 16 Stunden und isst während der übrigen 8 Stunden des Tages. Während der Fastenperiode sind ausschließlich ungesüßte Kräutertees und Wasser erlaubt, auch Latte Macchiato oder Cola Zero sind tabu. Bei dieser Methode kannst du entweder das Frühstück oder das Abendessen ausfallen lassen. Aus medizinischer Sicht ist es jedoch zu bevorzugen das Abendessen ausfallen zu lassen, da das Frühstück besser verstoffwechselt werden kann. Wenn das Abendessen ausfällt, entsteht in der Nacht eine leichte Hypoglykämie (Unterzuckerung), was eine Gewichtsabnahme fördert.

Das sogenannte ,,Dinner-Cancelling“ ist somit ein natürliches Anti-Aging für Muskeln, Bindegewebe und Gelenke. Alternativ kannst du am Abend auch bevorzugt eiweißreiche Nahrungsmittel und Gemüse essen, also möglichst kohlenhydratarm um einen zu starken nächtlichen Anstieg des Blutzuckerspiegels und damit auch unruhigen Schlaf zu verhindern.

Durch Intervallfasten werden entzündungsfördernde Botenstoffe reduziert – damit sinkt auch die entzündliche Aktivität an den Gelenken – eine großartige Sache bei schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates. Wenn du es schaffst auf dein Abendessen zu verzichten, hat dies auch positive Auswirkungen auf den Schlaf – der Schlaf wird ruhiger, der Cortisolspiegel (Cortisol – Stresshormom) sinkt besser während der Nacht – die Schmerzwahrnehmung sinkt und wir fühlen uns weniger abgeschlagen tagsüber.

Grund für die bessere Regeneration ist die verminderte Ausschüttung von Insulin, denn immer wenn wir etwas essen wird Insulin ausgeschüttet, um den durch das Essen angestiegenen Blutzuckerspiegel zu normalisieren und den Zucker in die Zellen zu transportieren. Durch Insulin werden aber gleichzeitig auch vermehrt entzündungsfördernde Botenstoffe ausgeschüttet. Bei abendlicher und nächtlicher Enthaltsamkeit ist folglich weniger Zucker im Blut – die Zellen können besser regenerieren und Zellschäden repariert werden. Normalerweise brauchen vor allem Knochen-, Muskel- und Nervenzellen tagsüber besonders viel Energie, welche in Form von ATP (Adenosintriphosphat) in den Mitochondrien, den Kraftwerken im Kern unserer Zellen, erzeugt wird. Bei dieser Energiegewinnung entstehen aber auch Abfallprodukte, die sogenannten freien Radikalen. Auch die Produktion dieser Abfallprodukte sinkt durch intermittierendes Fasten.

Basische Ernährung

Wissenschaftliche Untersuchungen konnten in der Gelenkflüssigkeit von Menschen mit Kniegelenksarthrose einen doppelt so hohen Säureanteil wie bei gesunden Personen nachweisen. Bei Menschen mit rheumatoider Arthritis war der Säureanteil sogar dreifach erhöht.

Bei Gelenkerkrankungen ist daher eine basische Ernährung zu empfehlen, denn ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist für unsere Knochen essenziell. Liegt ein Säureüberschuss im Körper vor, wird vermehrt Kalzium aus den Knochen mobilisiert, um die Säuren zu neutralisieren – die Folge ist eine Entmineralisierung des Knochens mit Abnahme der Knochendichte und Anstieg des Osteoporoserisikos.

Hauptsäurebildner im Organismus sind tierische Proteine und Phosphat, also Fleisch und Wurstwaren, Eier, Milchprodukte und Fisch, aber auch Fertigprodukte und Softdrinks. Auch Backwaren aus Weißmehl, Pasta und Reis werden sauer verstoffwechselt. Alkohol, vor allem hochprozentiger, ist besonders schädlich wenn du bereits unter Gelenkerkrankungen leidest – denn beim Abbau werden viele basische Mineralstoffe wie Kalzium, Natrium, Magnesium und Zink verbraucht. Alkohol wirkt zudem entwässernd und mindert die Fähigkeit, Giftstoffe auszuscheiden, sodass eine Übersäuerung begünstigt wird.

Durch eine pflanzenbasierte basische Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse verhinderst du also die Übersäuerung deines Körpers und somit die Entstehung von chronischen Mikroentzündungen an Muskeln und Gelenken.

Empfehlenswerte basische Lebensmittel für Gelenke sind vor allem

  • Feldsalat, Pfifferlinge, Grünkohl, Kartoffeln, Mango
  • basische Mineralstoffe stecken in Petersilie, Basilikum, Schnittlauch, Kurkuma, Zimt und Ingwer
  • basische Getränke sind Wasser und ungesüßte Kräutertees

Also bei Arthrose, Rheumatoider Arthritis und Gicht – Intervallfasten und basische Ernährung ausprobieren 

Nährstoffbombe Dattel

Raffinierter Zucker (normaler Haushaltszucker) macht süchtig, dick und verursacht Insulinresistenz. Was stattdessen?

Ein natürliches Süßungsmittel und wahres Superfood ist die Dattel. Ähnlich wie bei Trauben wachsen viele kleine Datteln an einem Zweig – die Dattel gehört zu den Steinfrüchten. Datteln sind seit Jahrtausenden fester Bestandteil des Speiseplanes vieler Menschen – bei uns besonders beliebt ist die besonders große, saftige, nach Karamell schmeckende Medjool-Dattel. In vielen arabischen Ländern werden Datteln täglich zur Begrüßung und zum Tee gereicht. Muslime nutzen die Dattel während des Ramadans bei Sonnenuntergang um das Fasten zu brechen. Datteln (in arabischen Ländern auch ,,das Brot der Wüste“ genannt) sind natürliche Naschereien und echte Nährstoffpakete. Datteln enthalten unter anderem als Nährstoff Selen, ein Spurenelement, welches antioxidative Wirkung hat. Die Böden sind in unseren Breitengraden inzwischen an Selen verarmt – Selen trägt jedoch zu einer gesunden Immun- und Schilddrüsenfunktion bei und ist damit essentiell wichtig für unsere Gesundheit. Neben Selen enthalten Datteln ordentliche Mengen an Magnesium, Kalzium, Kalium und Kuper. Darüber hinaus sind auch Mangan und Eisen Bestandteil der Dattel. Datteln bestehen zu etwa 70% aus Kohlenhydraten. Neben dem natürlichen Zucker bringen Datteln aber auch reichlich Ballaststoffe mit (ca. 5-10%), dadurch wir der Zucker in der Dattel langsamer an das Blut abgegeben (das bedeutet, dass die Dattel trotz ihres hohen Zuckergehaltes einen relativ niedrigen glykämischen Index hat). Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene 30 g Ballaststoffe/Tag. Jeder der sich schon einmal mit dieser empfohlenen Menge beschäftigt hat, weiß, dass es gar nicht so einfach ist diese Menge zu erreichen. 2 Medjool-Datteln liefern schon 3-4 Gramm Ballaststoffe.

Ballaststoffe regen die Verdauung an und helfen den Stuhl weiterzubefördern. Sie können somit Verstopfungen und Darmkrebs vorbeugen. Darüber hinaus fördern Sie ein gesundes Mikrobiom.

Freie Radikale sind reaktionsfreudige Sauerstoffbruchstücke, die bei den natürlichen Stoffwechselprozessen im Körper entstehen. Schon 1 Zug an einer Zigarette erzeugt ca. 1 Billion an freien Radikalen. Aber auch durch Stress, Umweltgifte, zu wenig Schlaf und zu viel Alkohol entstehen freie Radikale. Bei einem Überschuss an freien Radikalen werden viele Krankheiten begünstigt, Zellen werden geschädigt und wir altern schneller. Antioxidantien, wie sie in der Dattel reichlich vorhanden sind, helfen hingegen freie Radikale zu neutralisieren. Man könnte so die Dattel auch als natürliches Anti-Aging-Mittel bezeichnen. Vor allem in traditionellen Heilsystemen wie der chinesischen Medizin und im Ayurveda gilt die Dattel als hilfreich bei der Stärkung des Immunsystems, der Vitalität und der Fruchtbarkeit.

Auch bei zu hohem Blutdruck lohnt sich der Verzehr von Datteln, denn Datteln enthalten eine ganze Menge an Kalium, den Gegenspieler von Natrium. Bei zu hohem Blutdruck besteht meist ein Natriumüberschuss – Datteln können helfen das Gleichgewicht von Kalium und Natrium zu regulieren und möglicherweise dazu beitragen, dass Bluthochdruck gar nicht erst entsteht. Eine ballaststoffreiche Ernährung ist ein guter Weg um Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Datteln haben nachgewiesen auch eine entzündungshemmende Wirkung und tragen zu einem gesunden Cholesterinspiegel bei.

Die Angst vor Kohlenhydraten ist im Fall der Dattel also unbegründet – sie enthält viele Mikro- und Makronährstoffe und ist somit ein sehr wertvolles Lebensmittel!

Aber auch hier gilt wie immer – die Dosis macht das Gift. Bei schon bestehendem Diabetes sollte man vorsichtig sein. Ansonsten gilt – bis zu 6 Datteln am Tag gelten als bedenkenlos. In diesem Sinne – ran die Dattel!

Psychoneuroimmunologie oder warum ein guter Freund wichtiger ist als gute Gene

Heute möchte ich dir etwas über das relativ junge Forschungsgebiet der Psychoneuroimmunologie berichten. Die Psychoneuroimmunologie beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen Psyche, Nerven- und Immunsystem.

Einsamkeit als Risikofaktor für Erkrankungen

Lange weiß man eigentlich schon um die immuntoxische (d.h. schädliche) Wirkung der Einsamkeit, vor allem im Alter. So steigt das Risiko an Diabetes mellitus, koronarer Herzerkrankung oder Depressionen zu erkranken signifikant, wenn man sich allein fühlt. Das Gefühl der Einsamkeit können wir jedoch auch in einer Partnerschaft empfinden und anders herum bedeutet allein leben nicht automatisch, dass wir uns einsam fühlen. In feindseligen Beziehungen zu leben hinterlässt dauerhaft erhöhte Stresshormone.

Chronischer Stress = dauerhaft erhöhte Kortisolspiegel

Unser Körper kann mit punktuellem Stress in schwierigen Situationen gut umgehen, ist aber nicht auf dauerhaften Stress mit Gefühlen der Unsicherheit und Ablehnung ausgerichtet. Wenn wir in einer dauerhaft ,,stressigen“ Umgebung leben oder groß werden, kommt es zu einer chronischen Aktivierung des Kortisolspiegels, welcher wiederum unser Immunsystem beeinflusst, zu chronischen Entzündungen, Gewichtszunahme und anderen körperlichen Erkrankungen führen kann. Chronisch belastete Menschen entwickeln daher im Verlauf häufig eine Kortisolresistenz ähnlich einer Insulinresistenz wie sie von Menschen mit Diabetes mellitus bekannt ist. Unser psychisches Empfinden ist eng mit Entzündungsvorgängen im Körper verknüpft, dies konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. Dabei gilt Beziehungsstress als höherer Risikofaktor für Erkrankungen als Arbeitsstress.

Wusstest du, dass wenn ein Mann verheiratet ist, dies seine Gesamtmortalität (Sterblichkeitsrate) senkt? Hingegen ist die Ehe für die Frau diesbezüglich kein Vorteil.

Die Wichtigkeit sozialer Beziehungen beim Erhalt deiner Gesundheit

Noch vor dem individuellen Gesundheitsverhalten und der individuellen Genetik, spielt die größte Rolle für ein langes und gesundes Leben, die soziale Integration und die soziale Unterstützung. Dabei ist es nicht so wichtig wie viele soziale Kontakte du pflegst – Qualität geht hier vor Quantität. Wenn wir uns gesehen, gehört, verstanden und aufgehoben fühlen, hat dies positive Auswirkungen auf unser Stressempfinden. Auch bei bereits bestehenden Erkrankungen ist sozialer Support in Form von z.B. Selbsthilfegruppen immens wichtig. Körperliche Aktivität hat ebenfalls einen wesentlich immunregulierenden Effekt.

Inflammaging = Entzündungsaltern

Als Inflammaging wird die Abnahme der Immunkompetenz mit zunehmendem Alter bezeichnet. Dabei spielen körperliche Inaktivität, Übergewicht, Rauchen, Fehlernährung und Stress eine wesentliche Rolle und beschleunigen den Immunalterungsprozess genauso wie stille Entzündungen. Stille Entzündungen können zu Arteriosklerose, Muskelabbau, Insulinresistenz führen und fördern die Entstehung von neurodegenerativen und psychischen Erkrankungen.

Wenn du regelmäßig Sport treibst, greift dies hingegen positiv in die metabolischen (den Stoffwechsel betreffenden) Abläufe des Körpers ein, regt den Stoffwechsel an und beeinflusst Entzündungsprozesse positiv. Die dabei ausgeschütteten Botenstoffe (Myokine) wirken antientzündlich und ebenfalls immunregulierend. Wusstest du, dass die rhythmische Ausschüttung von Adrenalin währen der Bewegung Immunzellen aktiviert, die einer Entstehung von Krebszellen vorbeugen kann? Das Risiko für einige der häufigsten Krebsarten kannst du also durch regelmäßige Bewegung senken, ebenso deine Immunalterung und Infektanfälligkeit.

Mehr als 150 Min. Sport/Woche wirken sich wesentlich positiv auf Depressionen, Angst und Stress aus.

Und in einer Studie mit 100.000 Teilnehmern (Kopenhagener Herzprojekt) konnte gezeigt werden, dass gerade soziale Sportarten einen enorm positiven Effekt auf die Gesundheit haben.

Wenn das nicht ausreichend Gründe sind sich schnell einen guten Freund/in zu suchen und draußen in der Natur zusammen Sport zu treiben…

Orthomolekularmedizin bei Krebs – wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel?

Eine Krebserkrankung ist keine lokale Erkrankung, sondern vielmehr Ausdruck einer langjährigen Funktionsstörung im Körper. So entstehen in unserem Organismus täglich entartete Zellen, die aber normalerweise durch ein funktionierendes Immunsystem erkannt und aussortiert werden. Eine wichtige Basis für ein funktionierendes Immunsystem sind dabei Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente (also Mikronährstoffe). Fast Food und industrielle Nahrungsverarbeitung haben jedoch inzwischen dazu geführt, dass ein Großteil dieser wichtigen Mikronährstoffe verloren gegangen ist.

Wenn du also mit einer Krebsdiagnose konfrontiert wirst, solltest du spätestens dann eine vollwertige, naturbelassene Nahrung aus biologischem Anbau wählen um dem Körper die besten Heilungschancen zu geben.

Es ist jedoch in keiner Weise sinnvoll während einer Chemo- und/oder Strahlentherapie einfach wahllos Mikronährstoffe oder Antioxidantien wie hochdosierte B- und C-Vitamine oder Vitamin A in Selbstmedikation einzunehmen. Während einer Chemo- und/oder Strahlentherapie sind Nahrungsergänzungsmittel oft nicht indiziert, da sie die Wirkung abschwächen – hier solltest du vorsichtig sein und immer Rücksprache mit deinem behandelnden Onkologen nehmen.

Mikronährstoffe zur Rezidivprophylaxe bei Krebserkrankungen

Als Nachsorge bzw. im Hinblick auf die Verhinderung eines Rezidivs kann die gezielte Substitution wichtiger Stoffe jedoch zur Verbesserung der Lebensqualität und der Heilungschancen beitragen, da der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen bei vielen Patienten erhöht ist. Beispielsweise haben Nebenwirkungen der Chemo-/Strahlentherapie Schluckstörungen, Schleimhautschäden (Mukositis), Geschwüre und Übelkeit sowie Erbrechen mit entsprechenden Defiziten im Körper zur Folge. Appetitverlust ist eine Nebenwirkung fast aller Chemotherapeutika. Die Strahlentherapie hat bei vielen Betroffenen eine deutliche Fatigue (Müdigkeit/Erschöpfung) zur Folge. Bei Patienten mit Krebs sind oft auch schon bei Diagnosestellung niedrigere Konzentrationen an Spurenelementen wie Zink, Selen sowie Vitamin D nachweisbar.

Vitamin D als wirksamer Schutz vor Krebserkrankung

In einer Metaanalyse (Zusammenfassung mehrerer Studien) aus dem Jahr 2016 war ein Vitamin D-Status von über 40 ng/ml gegenüber einem Vitamin D-Status von 20 ng/ml mit einem um 70% reduzierten Risiko assoziiert, an Krebs zu erkranken. Wir wissen inzwischen auch, dass Gelenkschmerzen oder eine abnehmende Knochendichte unter der Therapie mit Aromatasehemmern (wie Letrozol) deutlich verringert werden. Sogar der Bedarf an morphinhaltigen Schmerzmitteln in palliativen Situationen konnte durch die Gabe von Vitamin D verringert werden. Du solltest den Ausgangswert immer laborchemisch bestimmen lassen und anstelle von Einmalgaben (z.B. 20.000 IE/Woche) Vitamin D täglich (für Erwachsene ca. 5000 IE) in Form einer öligen Zubereitung zur Hauptmahlzeit zu dir nehmen. Die Zieldosis bei allen Krebspatienten sollte 40-60 ng/ml sein.

Selen

Selen spielt bei der Kontrolle von oxidativem Stress und für die optimale Funktion der Immunzellen ebenfalls eine sehr wichtige Rolle. Wir gehen inzwischen davon aus, dass Personen mit einer besseren Selenversorgung weniger häufig an Krebs erkranken. Aktuell wird davon ausgegangen, dass das Anheben des Selen-Serumspiegels die Nebenwirkungsrate nahezu aller Chemo- und Strahlentherapeutika verringern kann – der anzustrebende Spiegel liegt zwischen 130-150 µg/l, bei Mangel sollte das Seleniumsalz der Wahl Natriumselenit sein.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren gehören neben Vitamin D zu meinen Lieblings-Nährstoffen. Auch hier sind Krebspatienten häufig ernährungs- und therapiebedingt unterversorgt. Die Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) wirken antikachektisch (d.h. gegen den Gewichtsverlust), antientzündlich und appetitanregend. Omega-3-Fettsäuren kommt auch hier vor allem in der Nachsorge eine sehr wichtige Rolle zu. In einer Metaanalyse mit 880.000 Frauen konnte gezeigt werden, dass eine hohe diätetische Aufnahme von EPA und DHA mit einem geringeren Brustkrebsrisiko verbunden ist und auch das Risiko des Wiederauftreten von Brustkrebs (Rezidivrisiko) senken kann. Docosahexaensäure ist in der Lage in Tumorzellen den Zelltod auszulösen. Der krebsschützende Effekt ist allerdings dosisabhängig. Vor dem Beginn der Einnahme sollte auch hier Laboranalyse von EPA und DHA erfolgen. Wenn du schon 1-2/Woche fetten Seefisch isst, hast du wahrscheinlich einen besseren Ausgangswert und benötigst weniger Omega-3-Fettsäuren. In der Regel wird eine tägliche Einnahme von 2-4 g EPA und DHA empfohlen. Für Vegetarier/innen steht hochreines Algenöl zur Verfügung.

L-Carnitin und Coenzym Q 10 können ebenfalls eine sinnvolle Unterstützung bei Krebserkrankungen sein. Viele chronische Erkrankungen sind mit einem Mangel an L-Carnitin assoziiert. Vor allem in Folge einer Chemotherapie (insbesondere mit Cisplatin oder Anthrazyklinen) entsteht ein Mangel. Im Rahmen einer Studie an über 70 Patienten mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs konnte gezeigt werden, dass die Einnahme von L-Carnitin einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf und die Erschöpfungssymptomatik hatte, auch in Bezug auf Neuropathien (Nervenschädigungen), die oftmals als Folge einer medikamentösen Therapie auftreten. Ebenfalls gute Unterstützung bietet Coenzym Q10, ein sog. Vitaminoid. Die Chemotherapien führen gelegentlich zu Herzproblemen (durch Störung der zellulären mitochondrialen Energieproduktion), hier kann die Gabe von Coenzym Q10 helfen. Die Einnahme von Q10 zeigt bei Brustkrebspatientinnen nach überstandener Therapie gute Erfolge, die begleitende Fatigue kann durch Coenzym Q10 Substitution ebenfalls gut behandelt werden.

Vitamin C (Ascorbinsäure)

In der Nachbehandlung und bei Folgeschäden von Tumorerkrankungen kann Vitamin C ebenfalls helfen. Oral reichen oft Gaben von 500-1000 mg/Tag aus. Bei intravenöser Gabe muss die sog. Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Aktivität vorweg bestimmt werden, denn in Einzelfällen kann es bei Mangel dieses Enzyms zu schweren Hämolysen (Auflösung von roten Blutkörperchen) kommen.

(Quelle: Natur und Medizin, September/Oktober 2023)

Möchtest du gerne deinen Vitamin-D-Wert in einen präventiv optimalen Bereich anheben oder eine Fettsäureberatung bzw. eine Vitamin-C-Infusion, melde dich gerne unter [email protected]

Bist du selbst von einer Krebserkrankung betroffen und suchst Hilfe bei der Krankheitsbewältigung/-akzeptanz, so biete ich auch stresssensible Begleitung an.

(Stille) Entzündungen als Grundlage chronischer Erkrankungen

Heute möchte ich dir etwas über stille Entzündungen, sog. silent inflammation, als Ursache vieler chronischer Erkrankungen (oder auch Zivilisationserkrankungen), darlegen. Viele assoziieren das Wort Entzündung nur mit einer körperlichen Reaktion, die infolge von Infektionen oder Verletzungen auftritt.

Stille Entzündungen sind hingegen Entzündungen, die zunächst unterschwellig und symptomlos sind und erst im Verlauf zu ,,lauten“ Entzündungen werden können – diese äußern sich dann z.B. durch Schmerzen, Schwellungen oder Rötungen und können auch im Blut nachgewiesen werden.

Stille Entzündungen nachweisen

Entzündungsmarker im Blut können erste Hinweise auf das Vorliegen einer Neigung zu Entzündungen geben. Im Rahmen von symptomatischen Entzündungen ist häufig das CRP (C-reaktives Protein) mit > 5 mg/dl und eine BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) von > 10 mm/h auffällig. Auch leicht erhöhte Werte von 1-5 mg/dl können bereits Hinweise auf das Vorliegen einer Neigung zu Entzündungen sein.

Die Konsequenzen stiller Entzündungen

Viele unserer heutigen Zivilisationskrankheiten werden durch stille Entzündungen begünstigt – z.B. kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebs, Diabetes mellitus, neurodegenerative Erkrankungen, psychiatrische Erkrankungen, Allergien, chronische Schmerzen und chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD). Auch das Darm-Mikrobiom spielt in diesem Zusammenhang eine tragende Rolle, denn dieses soll als Initiator der Entzündungen fungieren. Ebenfalls spielen stille Entzündungen beim Alterungsprozess eine tragende Rolle

Ursachen stiller Entzündungen

Hauptsächlich zwei Ursachen sind verantwortlich für die Entstehung stiller Entzündungen:

  • Übergewicht – hierbei ist insbesondere erhöhtes viszerales Bauchfett relevant
  • ein ungünstiges Verhältnis von Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren im Körper, messbar durch den AA/EPA-Quotient (Verhältnis der Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure zur Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure)

Hier kannst du gut Einfluss nehmen durch einen gesunden Lebensstil, denn diese beiden Ursachen sind durch eigenverantwortliches Handeln sehr gut vermeidbar bzw. therapierbar.

Die Fettsäureanalyse zur Bestimmung des AA/EPA-Quotienten

Möchtest du dich eigenverantwortlich um deine Gesundheit kümmern und herausfinden ob bei dir eine Neigung zu stillen Entzündungen besteht, dann kann ich dir die Durchführung einer Fettsäureanalyse ans Herz legen. Diese bietet neben erhöhten Entzündungsmarkern im Blut einen guten Hinweis auf eine möglicherweise bestehende stille Entzündung. Konkret gemessen wird der AA/EPA-Quotient, der Omega-3 Index sowie gesättigte Fettsäuren und Transfettsäuren.

Der AA/EPA-Quotient

Arachidonsäure ist eine Omega-6-Fettsäure und hat (wie Omega-6-Fettsäuren im Allgemeinen) eine entzündungsfördernde Wirkung. AA findet sich hauptsächlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Milch und Eiern. Sonnenblumen- und Distelöl als pflanzliche Quelle sind ebenfalls sehr reich an Omega-6-Fettsäuren, hier die Linolsäure, welch durch körpereigene Enzyme in Arachidonsäure umgewandelt wird. Eine zu hohe Zufuhr an Omega-6-FS bedeutet ein Zuviel an entzündungsfördernden Botenstoffen und damit die mögliche Entstehung von Entzündungen.

Fisch und Algen als Ursprung protektiver Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren wird allgemein eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Neben der EPA gehört DHA (Docosahexaensäure) zu den wichtigen Omega-3-Fettsäuren. Es ist nachgewiesen, dass die Supplementation von Omega-3-reichem Fischöl oder pflanzlichem Algenöl zu einer signifikanten Reduktion von Entzündungsparametern (z.B. TNF-Alpha, IL-6 und CRP) führt.

Durch die Bestimmung der Fettsäuren aus der Erythrozytenmembran mittels eines Selbsttests zu Hause kannst du also zusammenfassend den Quotienten von entzündungsfördernder Omega-6-FS zu entzündungshemmender Omega-3-FS im Körper bestimmen.

Das optimale Verhältnis von AA zu EPA

Als ,,essentiell“ müssen beide Fettsäuren über die Nahrung zugeführt werden – leider ist das Verhältnis dieser beiden Fettsäuren durch Fertigprodukte und die Dominanz tierischer Lebensmittel aus dem Gleichgewicht geraten, so dass das Gleichgewicht stark in Richtung Omega-6 verschoben ist. Der Durchschnitt der Bevölkerung hat heute ein Verhältnis von ca. 15:1 (Omega-6 zu Omega-3). Therapeutisch anzustreben ist ein Verhältnis von maximal 2,5:1, im Rahmen von Prävention ist auch ein Verhältnis von 5:1 akzeptabel.

Wie sieht die Therapie aus?

Wenn du unter chronischen Erkrankungen leidest und die Waage zwischen Omega-6 und Omega-3 wieder ins Gleichgewicht bringen möchtest, empfiehlt sich natürlich zunächst die

  • Reduktion der Zufuhr an Omega-6-FS
  • Erhöhung der Zufuhr an Omega-3-FS

Besonders die Reduktion von Übergewicht und körperliche Betätigung ist ein effektives Mittel um Entzündungsmarker zu reduzieren. Darüber hinaus empfehle ich dir eine ausreichend hohe und regelmäßige Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren, mindestens 2000 mg/Tag.

Es ist wichtig bei Erkrankungen die tieferliegenden Ursachen zu erforschen. Leider werden heutzutage im Rahmen von 5-Minuten-Medizin häufig nur Symptome kaschiert, die nur kurzfristig zu einer Besserung führen.

Fisch ist leider zunehmend mit Schwermetallen belastet, so dass sich eher die Einnahme eines von Schwermetallen, PCBs und Schadstoffen befreiten Fisch- oder Algenöls empfiehlt.

Nach ca. 3 Monaten empfiehlt sich eine Kontrolle des Fettsäure-Musters durch eine Fettsäure-Analyse, um zu überprüfen ob sich die Werte in den gewünschten Zielbereich verschoben haben.

Schlussfolgerung

Zahlreiche Erkrankungen wie kardiovaskuläre Erkrankungen, die weltweit als führende Todesursache gelten, stehen im Zusammenhang mit stillen Entzündungen. Stille Entzündungen sind daher ein Risikofaktor und sollten daher frühzeitig behandelt und vermieden werden.

Fettsäureberatung in Lübeck

Als zertifizierte Omega-3-Fettsäureberaterin helfe ich dir gerne deinen AA/EPA-Quotienten zu optimieren und so vielen Erkrankungen vorzubeugen oder auch, im Falle bereits bestehender Erkrankungen, den wahren Ursachen auf den Grund zu gehen.

Bluthochdruck aus ganzheitlicher Sicht

Bluthochdruck bleibt oft unbemerkt, richtet aber auf Dauer erhebliche Schäden an unseren Gefäßen an und ist ein großer Risikofaktor für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Zustand unserer Gefäße bestimmt aber unsere Lebensqualität im Alter. Nur selten liegen dem Bluthochdruck andere organische Ursachen (wie z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion oder ein Tumor des Nebennierenmarks) zugrunde. Häufig wird eine Hypertonie (Hochdruck) als ,,essentiell“ bezeichnet, d.h. ohne erkennbare Ursache – aber auch das stimmt aus ganzheitlicher Sicht natürlich nicht, denn der Körper tut immer sein Bestes um sich zu ,,regulieren“.

,,Medicus curat, natura sanat“ – lat. für der Arzt behandelt, die Natur heilt… (Hippokrates von Kos)

Modernes Leben als Ursache für Bluthochdruck

Bluthochdruck ist eine Zivilisationskrankheit und viele unserer modernen Lebensgewohnheiten fördern die Entstehung des hohen Drucks in den Gefäßen, z.B. das ständige ,,unter Druck stehen“, somit der überwiegend sympathikotone Zustand unseres Nervensystems, also der erhöhte Stresslevel. Doch anstatt sich eingehender mit den wirklichen Ursachen des aus der Balance gekommenen Organismus zu beschäftigen, wird, wie so oft in der Schulmedizin, rein symptomatisch behandelt und Medikamente verordnet. Ganz abgesehen davon, dass Bluthochdruck eine der Krankheiten ist mit der geringsten Compliance bei der Medikamenteneinnahme, dient dieses Vorgehen nur der Aufrechterhaltung unseres in vielen Teilen unmenschlichen gesellschaftlichen Systems und der Pharmalobby. Zur Regulation unseres vegetativen Nervensystems benötigen wir beispielsweise auch zwingend den Kontakt zu anderen Menschen, Verbundenheit, Sinn spendende Tätigkeit – ohne diese Zugehörigkeit zu einer ,,Familie“, einer Gemeinschaft entwickeln wir ein Gefühl des ,,Getrenntseins“, aus meiner Sicht eine der Hauptursachen für psychische Erkrankungen, die wiederum mit einem erheblich erhöhten Stresslevel einhergehen. Tiefenpsychologisch und entwicklungsgeschichtlich bedeutet Ausschluss aus der Gruppe Tod…

Was kann ich aus ganzheitlicher Sicht tun um Bluthochdruck entgegenzuwirken bzw. zu behandeln?

Alles, was hilft, Anspannung bzw. Stress zu regulieren, kann zu einer Normalisierung des Bluthochdrucks beitragen. Chronischer Stress kann nicht nur langfristig zu Bluthochdruck führen, sondern führt auf Zellebene auch über einen Cortisol-gesteuerten Prozess zu einer Dysfunktion unserer Zellkraftwerke (der Mitochondrien) und damit zu einer Fehlfunktion der Energieproduktion in Muskeln und Organen. Bluthochdruck ist also (auch wenn man eigentlich das Gegenteil vermuten würde) eigentlich eine ,,Energiemangelkrankheit“. Nach neuesten Studien verursacht chronischer Stress ein Ungleichgewicht im Renin-Angiotensin-System (ein den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt regulierendes Hormonsystem des Körpers).

Neben dem Gefühl der Verbundenheit mit anderen ,,sicheren“ Lebewesen, ist beispielsweise moderater, nicht kompetitiver Ausdauersport eine der gesündesten Arten Stress abzubauen.

Ernährungsmedizin und Orthomolekularmedizin bei der Behandlung von Bluthochdruck

Die Aufnahme natürlicher Antioxidantien aus Obst und Gemüse senkt Bluthochdruck, da die zelleigene Regulation verbessert wird. 3 Portionen frisches Gemüse und 2 Portionen frisches Obst sollten es täglich mindestens sein. Eine Portion entspricht dabei einem Handmaß, also einer Hand voll. Die in Obst und Gemüse enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe verringern das Risiko der Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck. Ganz eindeutig blutdrucksenkend wirkt auch Magnesium, da Magnesium die Blutgefäße entspannt. Die Plasma-Spiegel von Vitamin C sind invers mit dem Blutdruck korreliert, denn Vitamin C verbessert die Reaktion des Körpers auf Stress. Omega-3-Fettsäuren, Folsäure und Coenzym Q10 können ebenfalls zu einer Regulation des Blutdrucks beitragen. Auch bei Flavonoiden, wie sie im Kakao und grünem Tee vorkommen, wurde eine antihypertensive Wirkung nachgewiesen.

Da ich mich sehr für Ernährungsmedizin interessiere, möchte ich dich zum Schluss noch auf eine neu gegründete Ölmühle hinweisen, die hochwertigste pflanzliche Öle in Rohkostqualität vertreiben. Durch die Aufnahme hochwertiger Öle verbessern wir unseren Omega-3-Index. Heutzutage überwiegt die Aufnahme von Omega-6-Fettsäuren und damit von entzündungsfördernden Fetten. Mit dem täglichen Verzehr eines Esslöffels hochwertigen Oliven-, Lein-, Kokos- sowie Omega-3-Öls können wir unserem Körper viel Gutes tun und Entzündungsprozessen und damit zivilisatorischen Erkrankungen vorbeugen.

Wunderbares Lein- und Kokosöl findest du bei Oleo Oele:

Super Omega-3-Öle gibt es bei Norsan:

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