Die Friedenstreiber

Im Folgenden möchte ich einen Artikel sowie eine 18-minütige Reportage (s.u.) mit dir teilen, der auf Manova.News erschienen ist:

Samstag, 04. November 2023, 15:00 Uhr
~3 Minuten Lesezeit

Die Friedenstreiber

Bei der dritten Friedenskonferenz in Wasserburg versammelten sich Ende Oktober über tausend Menschen und suchten Wege, wie trotz der vielen Kriege weltweit Frieden wieder gelingen kann.

Inmitten des kriegsbesoffenen Westens gab es eine Ausnüchterungszelle: die mittlerweile dritte Friedenskonferenz, die am 28. Oktober 2023 im oberbayerischen Wasserburg am Inn stattfand. Rund 1.200 Menschen waren angereist. Als Referenten geladen waren der Theologe Eugen Drewermann, der Friedensforscher Daniele Ganser, die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz und die Astrologin Silke Schäfer. Einen ganzen Tag lang füllten die ergreifenden Vorträge und die musikalischen Darbietungen auf Weltklasseniveau die riesige Turnhalle. Die Manova-Redaktion war vor Ort und begleitete die Veranstaltung mit der Kamera.

von Madita Hampe, Nicolas Riedl

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius forderte kürzlich im ZDF einen Mentalitätswechsel: „Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte.“ Über tausend Menschen auf der ausverkauften Friedenskonferenz wollten sich ganz und gar nicht an diesen Gedanken gewöhnen. Ein Mentalitätswechsel wurde hingegen schon angestrebt, jedoch in die diametral andere Richtung; weg von der Kriegslogik hin zu einer Welt, in der die Menschen Konflikte nicht mehr mit (Waffen)Gewalt lösen.

So strömten Menschen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum in das beschauliche Wasserburg am Inn, um an diesem Mentalitätswechsel mitzuwirken. Für eine Friedensveranstaltung dieser Größenordnung einen Raum zu finden, ist gar nicht so einfach, wie Veranstalter Erich Hambach kürzlich in einem Manova-Interview ausführte. Während Kriegstreiber in den nobelsten Hotels residieren können, müssen Friedensaktivisten einen an den Nerven zehrenden Cancel-Culture-Spießrutenlauf überstehen, bis sie endlich eine passende Location gefunden haben. Eine zu einem städtischen Schwimmbad gehörende Turnhalle war der Austragungsort, der bis zwei Tage vor Veranstaltungsbeginn geheim gehalten wurde, um einschlägig bekannte „Störer“ nicht auf den Plan zu rufen, die die Konferenz in irgendeiner Weise sabotieren könnten.

Nichtsdestotrotz hatte eine Reihe von Lokalpolitikern die Flügelschläge der Friedenstauben vernommen und behelfsmäßig ein überschaubares Gegenprotest-Bündnis ins Leben gerufen. Den politischen Beißreflexen erlegen, verunglimpfte das Bündnis die Veranstalter, Redner und Teilnehmer der Friedenskonferenz bar jeder Evidenz als rechtsoffen und antisemitisch. Von den Teilnehmern gingen angeblich Hass, Hetze und Desinformation aus; sie wurden offenbar als gefährlicher angesehen als Waffenlieferungen in Kriegsgebiete. Vor dem Schwimmband versammelten sich letztlich circa 40 Gegendemonstranten – ein Dreißigstel der Teilnehmer an der Friedenskonferenz – mit Current-Thing-Fahnen und drückten ihren Protest durch viel Lärm sowie inhaltsleeren Phrasen aus. Entsprechend gab es ein kleines Polizeiaufgebot. Doch schon wenige Meter diesseits des Eingangsbereichs war von der Minidemo nichts mehr zu hören und bis zum Ende – und damit neun Stunden später – harrten die selbsternannten Antifaschisten selbstredend nicht aus.

Das Programm war ausgesprochen vielseitig. Daniele Ganser brillierte mit seiner humorvollen Vortragsart, Hans-Joachim Maaz berührte viele der Anwesenden durch ein mutiges Sich-verletzlich-Zeigen und der Theologe Eugen Drewermann zog mit seiner ergreifenden Rede die 1.200 Menschen in seinen Bann. Statt sich in eskapistischer Licht-und-Liebe-Rhetorik zu ergehen, beleuchtete er schonungslos die Abgründe unserer kriegerischen Zivilisation. Umrahmt wurden die Beiträge durch den Weltklasse-Gitarristen André Krengel.

Die Manova-Redaktion war mit einer Kamera vor Ort und hielt den Tag, die Stimmen und die Stimmung fest:


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„Die Friedenstreiber“


Musik: Jens Fischer Rodrian


Orthomolekularmedizin bei Krebs – wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel?

Eine Krebserkrankung ist keine lokale Erkrankung, sondern vielmehr Ausdruck einer langjährigen Funktionsstörung im Körper. So entstehen in unserem Organismus täglich entartete Zellen, die aber normalerweise durch ein funktionierendes Immunsystem erkannt und aussortiert werden. Eine wichtige Basis für ein funktionierendes Immunsystem sind dabei Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente (also Mikronährstoffe). Fast Food und industrielle Nahrungsverarbeitung haben jedoch inzwischen dazu geführt, dass ein Großteil dieser wichtigen Mikronährstoffe verloren gegangen ist.

Wenn du also mit einer Krebsdiagnose konfrontiert wirst, solltest du spätestens dann eine vollwertige, naturbelassene Nahrung aus biologischem Anbau wählen um dem Körper die besten Heilungschancen zu geben.

Es ist jedoch in keiner Weise sinnvoll während einer Chemo- und/oder Strahlentherapie einfach wahllos Mikronährstoffe oder Antioxidantien wie hochdosierte B- und C-Vitamine oder Vitamin A in Selbstmedikation einzunehmen. Während einer Chemo- und/oder Strahlentherapie sind Nahrungsergänzungsmittel oft nicht indiziert, da sie die Wirkung abschwächen – hier solltest du vorsichtig sein und immer Rücksprache mit deinem behandelnden Onkologen nehmen.

Mikronährstoffe zur Rezidivprophylaxe bei Krebserkrankungen

Als Nachsorge bzw. im Hinblick auf die Verhinderung eines Rezidivs kann die gezielte Substitution wichtiger Stoffe jedoch zur Verbesserung der Lebensqualität und der Heilungschancen beitragen, da der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen bei vielen Patienten erhöht ist. Beispielsweise haben Nebenwirkungen der Chemo-/Strahlentherapie Schluckstörungen, Schleimhautschäden (Mukositis), Geschwüre und Übelkeit sowie Erbrechen mit entsprechenden Defiziten im Körper zur Folge. Appetitverlust ist eine Nebenwirkung fast aller Chemotherapeutika. Die Strahlentherapie hat bei vielen Betroffenen eine deutliche Fatigue (Müdigkeit/Erschöpfung) zur Folge. Bei Patienten mit Krebs sind oft auch schon bei Diagnosestellung niedrigere Konzentrationen an Spurenelementen wie Zink, Selen sowie Vitamin D nachweisbar.

Vitamin D als wirksamer Schutz vor Krebserkrankung

In einer Metaanalyse (Zusammenfassung mehrerer Studien) aus dem Jahr 2016 war ein Vitamin D-Status von über 40 ng/ml gegenüber einem Vitamin D-Status von 20 ng/ml mit einem um 70% reduzierten Risiko assoziiert, an Krebs zu erkranken. Wir wissen inzwischen auch, dass Gelenkschmerzen oder eine abnehmende Knochendichte unter der Therapie mit Aromatasehemmern (wie Letrozol) deutlich verringert werden. Sogar der Bedarf an morphinhaltigen Schmerzmitteln in palliativen Situationen konnte durch die Gabe von Vitamin D verringert werden. Du solltest den Ausgangswert immer laborchemisch bestimmen lassen und anstelle von Einmalgaben (z.B. 20.000 IE/Woche) Vitamin D täglich (für Erwachsene ca. 5000 IE) in Form einer öligen Zubereitung zur Hauptmahlzeit zu dir nehmen. Die Zieldosis bei allen Krebspatienten sollte 40-60 ng/ml sein.

Selen

Selen spielt bei der Kontrolle von oxidativem Stress und für die optimale Funktion der Immunzellen ebenfalls eine sehr wichtige Rolle. Wir gehen inzwischen davon aus, dass Personen mit einer besseren Selenversorgung weniger häufig an Krebs erkranken. Aktuell wird davon ausgegangen, dass das Anheben des Selen-Serumspiegels die Nebenwirkungsrate nahezu aller Chemo- und Strahlentherapeutika verringern kann – der anzustrebende Spiegel liegt zwischen 130-150 µg/l, bei Mangel sollte das Seleniumsalz der Wahl Natriumselenit sein.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren gehören neben Vitamin D zu meinen Lieblings-Nährstoffen. Auch hier sind Krebspatienten häufig ernährungs- und therapiebedingt unterversorgt. Die Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) wirken antikachektisch (d.h. gegen den Gewichtsverlust), antientzündlich und appetitanregend. Omega-3-Fettsäuren kommt auch hier vor allem in der Nachsorge eine sehr wichtige Rolle zu. In einer Metaanalyse mit 880.000 Frauen konnte gezeigt werden, dass eine hohe diätetische Aufnahme von EPA und DHA mit einem geringeren Brustkrebsrisiko verbunden ist und auch das Risiko des Wiederauftreten von Brustkrebs (Rezidivrisiko) senken kann. Docosahexaensäure ist in der Lage in Tumorzellen den Zelltod auszulösen. Der krebsschützende Effekt ist allerdings dosisabhängig. Vor dem Beginn der Einnahme sollte auch hier Laboranalyse von EPA und DHA erfolgen. Wenn du schon 1-2/Woche fetten Seefisch isst, hast du wahrscheinlich einen besseren Ausgangswert und benötigst weniger Omega-3-Fettsäuren. In der Regel wird eine tägliche Einnahme von 2-4 g EPA und DHA empfohlen. Für Vegetarier/innen steht hochreines Algenöl zur Verfügung.

L-Carnitin und Coenzym Q 10 können ebenfalls eine sinnvolle Unterstützung bei Krebserkrankungen sein. Viele chronische Erkrankungen sind mit einem Mangel an L-Carnitin assoziiert. Vor allem in Folge einer Chemotherapie (insbesondere mit Cisplatin oder Anthrazyklinen) entsteht ein Mangel. Im Rahmen einer Studie an über 70 Patienten mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs konnte gezeigt werden, dass die Einnahme von L-Carnitin einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf und die Erschöpfungssymptomatik hatte, auch in Bezug auf Neuropathien (Nervenschädigungen), die oftmals als Folge einer medikamentösen Therapie auftreten. Ebenfalls gute Unterstützung bietet Coenzym Q10, ein sog. Vitaminoid. Die Chemotherapien führen gelegentlich zu Herzproblemen (durch Störung der zellulären mitochondrialen Energieproduktion), hier kann die Gabe von Coenzym Q10 helfen. Die Einnahme von Q10 zeigt bei Brustkrebspatientinnen nach überstandener Therapie gute Erfolge, die begleitende Fatigue kann durch Coenzym Q10 Substitution ebenfalls gut behandelt werden.

Vitamin C (Ascorbinsäure)

In der Nachbehandlung und bei Folgeschäden von Tumorerkrankungen kann Vitamin C ebenfalls helfen. Oral reichen oft Gaben von 500-1000 mg/Tag aus. Bei intravenöser Gabe muss die sog. Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Aktivität vorweg bestimmt werden, denn in Einzelfällen kann es bei Mangel dieses Enzyms zu schweren Hämolysen (Auflösung von roten Blutkörperchen) kommen.

(Quelle: Natur und Medizin, September/Oktober 2023)

Möchtest du gerne deinen Vitamin-D-Wert in einen präventiv optimalen Bereich anheben oder eine Fettsäureberatung bzw. eine Vitamin-C-Infusion, melde dich gerne unter [email protected]

Bist du selbst von einer Krebserkrankung betroffen und suchst Hilfe bei der Krankheitsbewältigung/-akzeptanz, so biete ich auch stresssensible Begleitung an.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Sodbrennen

Heute möchte ich dir etwas über alternative Möglichkeiten in der Behandlung des Reflux (Sodbrennen) erzählen. Je weniger Medikamente wir einnehmen, desto besser – denn jedes allopathische (schulmedizinische) Medikament führt wiederum zu anderen Nebenwirkungen wie z.B. einem erhöhten Verbrauch an Mikronährstoffen.

So werden in der Praxis beim (oft stressassoziierten) Reflux (Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre) sehr schnell PPI (Protonenpumpeninhibitoren wie Pantoprazol, Omeprazol oder Esomeprazol) verordnet. Bei längerfristiger Einnahme dieser Medikamente kommt es aber zu einer verminderten Resorption von Vitamin B 12, Vitamin D, Zink, Folsäure, Eisen und Magnesium mit entsprechenden Folgen.

Allgemeinmaßnahmen um Refluxbeschwerden zu lindern sind Gewichtsreduktion und schlafen mit leicht erhöhtem Oberkörper sowie in Linksseitenlage.

Heilerde als natürliches Antazidum

Ein natürliches Arzneimittel, welches die überschüssige Säure bindet, ist Luvos-Heilerde. Diese steht sowohl in Pulver- als auch in Kapselform (oft die angenehmere Einnahmevariante) zur Verfügung und entspricht den Vorgaben des BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte). Heilerde wirkt sehr schnell symptomlindernd. Darüber hinaus kann sie auch bei Symptomdurchbrüchen während des Ausschleichens von PPI (Protonenpumpeninhibitoren) eingesetzt werden. Die Wirkung setzt in der Regel schon 5 Minuten nach Einnahme ein. Luvos-Heilerde legt sich wie eine Schutzschicht auf die strapazierte Mukosa (Schleimhaut) des Ösophagus (Speiseröhre) und Magens.

Stabiles Mikrobiom

Als Mikrobiom bezeichnen wir die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm – ein gesundes Mikrobiom hat enormen Einfluss auf den Rest unseres Körpers, insbesondere auf unser Immunsystem, aber (und das würde man gar nicht vermuten) auch auf die seelisch-geistige Gesundheit. Heilerde führt nach Studienergebnissen zu einer Stabilisierung des Darmmikrobioms. Darüber hinaus wird Heilerde eine die Barrierefunktion der Darmwand schützende Funktion zugeschrieben, so dass Toxine (Umweltgifte) diese nicht so leicht durchdringen können. Heilerde kommt damit zunehmendem Interesse in der Komplementärmedizin zu. Bei Sodbrennen, säurebedingten Magenbeschwerden, aber auch bei Durchfall kann Heilerde die Beschwerden lindern und dabei helfen nebenwirkungsreiche Medikamente einzusparen.

(Artikel inspiriert aus Aktuelle Ernährungsmedizin, Oktober 2023, 48. Jahrgang)

(Stille) Entzündungen als Grundlage chronischer Erkrankungen

Heute möchte ich dir etwas über stille Entzündungen, sog. silent inflammation, als Ursache vieler chronischer Erkrankungen (oder auch Zivilisationserkrankungen), darlegen. Viele assoziieren das Wort Entzündung nur mit einer körperlichen Reaktion, die infolge von Infektionen oder Verletzungen auftritt.

Stille Entzündungen sind hingegen Entzündungen, die zunächst unterschwellig und symptomlos sind und erst im Verlauf zu ,,lauten“ Entzündungen werden können – diese äußern sich dann z.B. durch Schmerzen, Schwellungen oder Rötungen und können auch im Blut nachgewiesen werden.

Stille Entzündungen nachweisen

Entzündungsmarker im Blut können erste Hinweise auf das Vorliegen einer Neigung zu Entzündungen geben. Im Rahmen von symptomatischen Entzündungen ist häufig das CRP (C-reaktives Protein) mit > 5 mg/dl und eine BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) von > 10 mm/h auffällig. Auch leicht erhöhte Werte von 1-5 mg/dl können bereits Hinweise auf das Vorliegen einer Neigung zu Entzündungen sein.

Die Konsequenzen stiller Entzündungen

Viele unserer heutigen Zivilisationskrankheiten werden durch stille Entzündungen begünstigt – z.B. kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebs, Diabetes mellitus, neurodegenerative Erkrankungen, psychiatrische Erkrankungen, Allergien, chronische Schmerzen und chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD). Auch das Darm-Mikrobiom spielt in diesem Zusammenhang eine tragende Rolle, denn dieses soll als Initiator der Entzündungen fungieren. Ebenfalls spielen stille Entzündungen beim Alterungsprozess eine tragende Rolle

Ursachen stiller Entzündungen

Hauptsächlich zwei Ursachen sind verantwortlich für die Entstehung stiller Entzündungen:

  • Übergewicht – hierbei ist insbesondere erhöhtes viszerales Bauchfett relevant
  • ein ungünstiges Verhältnis von Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren im Körper, messbar durch den AA/EPA-Quotient (Verhältnis der Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure zur Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure)

Hier kannst du gut Einfluss nehmen durch einen gesunden Lebensstil, denn diese beiden Ursachen sind durch eigenverantwortliches Handeln sehr gut vermeidbar bzw. therapierbar.

Die Fettsäureanalyse zur Bestimmung des AA/EPA-Quotienten

Möchtest du dich eigenverantwortlich um deine Gesundheit kümmern und herausfinden ob bei dir eine Neigung zu stillen Entzündungen besteht, dann kann ich dir die Durchführung einer Fettsäureanalyse ans Herz legen. Diese bietet neben erhöhten Entzündungsmarkern im Blut einen guten Hinweis auf eine möglicherweise bestehende stille Entzündung. Konkret gemessen wird der AA/EPA-Quotient, der Omega-3 Index sowie gesättigte Fettsäuren und Transfettsäuren.

Der AA/EPA-Quotient

Arachidonsäure ist eine Omega-6-Fettsäure und hat (wie Omega-6-Fettsäuren im Allgemeinen) eine entzündungsfördernde Wirkung. AA findet sich hauptsächlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Milch und Eiern. Sonnenblumen- und Distelöl als pflanzliche Quelle sind ebenfalls sehr reich an Omega-6-Fettsäuren, hier die Linolsäure, welch durch körpereigene Enzyme in Arachidonsäure umgewandelt wird. Eine zu hohe Zufuhr an Omega-6-FS bedeutet ein Zuviel an entzündungsfördernden Botenstoffen und damit die mögliche Entstehung von Entzündungen.

Fisch und Algen als Ursprung protektiver Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren wird allgemein eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Neben der EPA gehört DHA (Docosahexaensäure) zu den wichtigen Omega-3-Fettsäuren. Es ist nachgewiesen, dass die Supplementation von Omega-3-reichem Fischöl oder pflanzlichem Algenöl zu einer signifikanten Reduktion von Entzündungsparametern (z.B. TNF-Alpha, IL-6 und CRP) führt.

Durch die Bestimmung der Fettsäuren aus der Erythrozytenmembran mittels eines Selbsttests zu Hause kannst du also zusammenfassend den Quotienten von entzündungsfördernder Omega-6-FS zu entzündungshemmender Omega-3-FS im Körper bestimmen.

Das optimale Verhältnis von AA zu EPA

Als ,,essentiell“ müssen beide Fettsäuren über die Nahrung zugeführt werden – leider ist das Verhältnis dieser beiden Fettsäuren durch Fertigprodukte und die Dominanz tierischer Lebensmittel aus dem Gleichgewicht geraten, so dass das Gleichgewicht stark in Richtung Omega-6 verschoben ist. Der Durchschnitt der Bevölkerung hat heute ein Verhältnis von ca. 15:1 (Omega-6 zu Omega-3). Therapeutisch anzustreben ist ein Verhältnis von maximal 2,5:1, im Rahmen von Prävention ist auch ein Verhältnis von 5:1 akzeptabel.

Wie sieht die Therapie aus?

Wenn du unter chronischen Erkrankungen leidest und die Waage zwischen Omega-6 und Omega-3 wieder ins Gleichgewicht bringen möchtest, empfiehlt sich natürlich zunächst die

  • Reduktion der Zufuhr an Omega-6-FS
  • Erhöhung der Zufuhr an Omega-3-FS

Besonders die Reduktion von Übergewicht und körperliche Betätigung ist ein effektives Mittel um Entzündungsmarker zu reduzieren. Darüber hinaus empfehle ich dir eine ausreichend hohe und regelmäßige Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren, mindestens 2000 mg/Tag.

Es ist wichtig bei Erkrankungen die tieferliegenden Ursachen zu erforschen. Leider werden heutzutage im Rahmen von 5-Minuten-Medizin häufig nur Symptome kaschiert, die nur kurzfristig zu einer Besserung führen.

Fisch ist leider zunehmend mit Schwermetallen belastet, so dass sich eher die Einnahme eines von Schwermetallen, PCBs und Schadstoffen befreiten Fisch- oder Algenöls empfiehlt.

Nach ca. 3 Monaten empfiehlt sich eine Kontrolle des Fettsäure-Musters durch eine Fettsäure-Analyse, um zu überprüfen ob sich die Werte in den gewünschten Zielbereich verschoben haben.

Schlussfolgerung

Zahlreiche Erkrankungen wie kardiovaskuläre Erkrankungen, die weltweit als führende Todesursache gelten, stehen im Zusammenhang mit stillen Entzündungen. Stille Entzündungen sind daher ein Risikofaktor und sollten daher frühzeitig behandelt und vermieden werden.

Fettsäureberatung in Lübeck

Als zertifizierte Omega-3-Fettsäureberaterin helfe ich dir gerne deinen AA/EPA-Quotienten zu optimieren und so vielen Erkrankungen vorzubeugen oder auch, im Falle bereits bestehender Erkrankungen, den wahren Ursachen auf den Grund zu gehen.

Ich erzähl dir eine Geschichte – Stiftung gewaltfreie Kindheit

,,Eine friedliche Welt beginnt mit einer gewaltfreien Kindheit.“

Im folgenden Interview mit der wunderbaren Sylvie-Sophie Schindler geht es um die Wichtigkeit des Märchenerzählens. Märchen entsprechen ganz sicher nicht dem woken Zeitgeist, umso wichtiger daran zu erinnern wie wichtig das Märchenerzählen immer noch ist und wie wunderbar magisch die Welt ist, in die sie Kinder entführt. Sylvie ist übrigens derzeit eine meiner Lieblingsautorinnen – sie schreibt abseits vom Mainstream mit viel Herz und Authentizität, ist Philosophin, Erzieherin und betreibt einen eigenen YouTube Kanal, der sich für den guten Dialog einsetzt(s. Das Gretchen auf youtube). Für Sylvie gehört das Märchen erzählen auch in den Bereich aktiver Friedensarbeit, denn hier kann sich das Kind aktiv mit dem ,,Bösen“ auseinandersetzen, ein innerpsychischer Anteil, der in jedem Menschen zu finden ist und der aktiv integriert werden muss um sich nicht auf äußere Feindbilder, die uns heutzutage wieder an jeder Ecke angeboten werden, zu projizieren.

Die Stiftung Gewaltfreie Kindheit ist eine sehr unterstützenswerte Stiftung, die sich gegen Gewalt an Kindern in jedweder Form einsetzt. Auf der Internetseite kannst du eine kostenfreie Broschüre runterladen, die allerdings stellenweise nicht leicht zu lesen ist.

,,Gebt den Kindern Liebe, mehr Liebe und noch mehr Liebe, dann stellen sich die guten Manieren ganz von selbst ein.“ (Astrid Lindgren)

Hier die Internetseite der Stiftung gewaltfreie Kindheit:

Und hier das Interview mit Sylvie-Sophie Schindler:

Passend hierzu möchte ich auch ein Cover des Liedes ,,Sind so kleine Hände“ (ursprünglich von der Liedermacherin Bettina Wegner) der Band Berge mit dir teilen. Darin heißt es ganz passend zur heutigen Zeit am Schluss – ,,Leute ohne Rückgrat haben wir schon zu viel…“

Hab viel Freiheit, Mut und Liebe!

Bluthochdruck aus ganzheitlicher Sicht

Bluthochdruck bleibt oft unbemerkt, richtet aber auf Dauer erhebliche Schäden an unseren Gefäßen an und ist ein großer Risikofaktor für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Zustand unserer Gefäße bestimmt aber unsere Lebensqualität im Alter. Nur selten liegen dem Bluthochdruck andere organische Ursachen (wie z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion oder ein Tumor des Nebennierenmarks) zugrunde. Häufig wird eine Hypertonie (Hochdruck) als ,,essentiell“ bezeichnet, d.h. ohne erkennbare Ursache – aber auch das stimmt aus ganzheitlicher Sicht natürlich nicht, denn der Körper tut immer sein Bestes um sich zu ,,regulieren“.

,,Medicus curat, natura sanat“ – lat. für der Arzt behandelt, die Natur heilt… (Hippokrates von Kos)

Modernes Leben als Ursache für Bluthochdruck

Bluthochdruck ist eine Zivilisationskrankheit und viele unserer modernen Lebensgewohnheiten fördern die Entstehung des hohen Drucks in den Gefäßen, z.B. das ständige ,,unter Druck stehen“, somit der überwiegend sympathikotone Zustand unseres Nervensystems, also der erhöhte Stresslevel. Doch anstatt sich eingehender mit den wirklichen Ursachen des aus der Balance gekommenen Organismus zu beschäftigen, wird, wie so oft in der Schulmedizin, rein symptomatisch behandelt und Medikamente verordnet. Ganz abgesehen davon, dass Bluthochdruck eine der Krankheiten ist mit der geringsten Compliance bei der Medikamenteneinnahme, dient dieses Vorgehen nur der Aufrechterhaltung unseres in vielen Teilen unmenschlichen gesellschaftlichen Systems und der Pharmalobby. Zur Regulation unseres vegetativen Nervensystems benötigen wir beispielsweise auch zwingend den Kontakt zu anderen Menschen, Verbundenheit, Sinn spendende Tätigkeit – ohne diese Zugehörigkeit zu einer ,,Familie“, einer Gemeinschaft entwickeln wir ein Gefühl des ,,Getrenntseins“, aus meiner Sicht eine der Hauptursachen für psychische Erkrankungen, die wiederum mit einem erheblich erhöhten Stresslevel einhergehen. Tiefenpsychologisch und entwicklungsgeschichtlich bedeutet Ausschluss aus der Gruppe Tod…

Was kann ich aus ganzheitlicher Sicht tun um Bluthochdruck entgegenzuwirken bzw. zu behandeln?

Alles, was hilft, Anspannung bzw. Stress zu regulieren, kann zu einer Normalisierung des Bluthochdrucks beitragen. Chronischer Stress kann nicht nur langfristig zu Bluthochdruck führen, sondern führt auf Zellebene auch über einen Cortisol-gesteuerten Prozess zu einer Dysfunktion unserer Zellkraftwerke (der Mitochondrien) und damit zu einer Fehlfunktion der Energieproduktion in Muskeln und Organen. Bluthochdruck ist also (auch wenn man eigentlich das Gegenteil vermuten würde) eigentlich eine ,,Energiemangelkrankheit“. Nach neuesten Studien verursacht chronischer Stress ein Ungleichgewicht im Renin-Angiotensin-System (ein den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt regulierendes Hormonsystem des Körpers).

Neben dem Gefühl der Verbundenheit mit anderen ,,sicheren“ Lebewesen, ist beispielsweise moderater, nicht kompetitiver Ausdauersport eine der gesündesten Arten Stress abzubauen.

Ernährungsmedizin und Orthomolekularmedizin bei der Behandlung von Bluthochdruck

Die Aufnahme natürlicher Antioxidantien aus Obst und Gemüse senkt Bluthochdruck, da die zelleigene Regulation verbessert wird. 3 Portionen frisches Gemüse und 2 Portionen frisches Obst sollten es täglich mindestens sein. Eine Portion entspricht dabei einem Handmaß, also einer Hand voll. Die in Obst und Gemüse enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe verringern das Risiko der Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck. Ganz eindeutig blutdrucksenkend wirkt auch Magnesium, da Magnesium die Blutgefäße entspannt. Die Plasma-Spiegel von Vitamin C sind invers mit dem Blutdruck korreliert, denn Vitamin C verbessert die Reaktion des Körpers auf Stress. Omega-3-Fettsäuren, Folsäure und Coenzym Q10 können ebenfalls zu einer Regulation des Blutdrucks beitragen. Auch bei Flavonoiden, wie sie im Kakao und grünem Tee vorkommen, wurde eine antihypertensive Wirkung nachgewiesen.

Da ich mich sehr für Ernährungsmedizin interessiere, möchte ich dich zum Schluss noch auf eine neu gegründete Ölmühle hinweisen, die hochwertigste pflanzliche Öle in Rohkostqualität vertreiben. Durch die Aufnahme hochwertiger Öle verbessern wir unseren Omega-3-Index. Heutzutage überwiegt die Aufnahme von Omega-6-Fettsäuren und damit von entzündungsfördernden Fetten. Mit dem täglichen Verzehr eines Esslöffels hochwertigen Oliven-, Lein-, Kokos- sowie Omega-3-Öls können wir unserem Körper viel Gutes tun und Entzündungsprozessen und damit zivilisatorischen Erkrankungen vorbeugen.

Wunderbares Lein- und Kokosöl findest du bei Oleo Oele:

Super Omega-3-Öle gibt es bei Norsan:

Erster NI-Kongress in Seeheim-Jugenheim: Die Sanften kommen in den Garten, die Harten müssen draußen warten…

Am Wochenende vom 08. auf den 09.07.2023 fand in Seeheim-Jugenheim unter dem Motto ,,Grow and Connect“ der erste NI-Kongress statt. NI steht für Neurosystemische Integration und beinhaltet die aktuellen Essenzen aus Psychotraumatologie, Neurobiologie und systemischer Therapie. Der Begriff wurde von der Traumaexpertin Verena König geprägt, die aus den Essenzen der oben genannten Fachgebiete eine wirklich sehr zu empfehlende Ausbildung kreiert hat, die Heilsames in die Welt bringen soll, um uns (auch kollektiv) aus immer wiederkehrenden destruktiven Dynamiken zu befreien.

Viele Menschen aus ganz Deutschland (und sogar aus der Schweiz und Österreich), die gerade diese Ausbildung absolviert haben oder darüber nachdenken sie zu machen, trafen sich an diesem Wochenende um einander kennenzulernen und ein gemeinsames Feld der Verbundenheit zu kreieren.

Verena König

Am Samstag wurde das Programm von Verena König gestaltet und unsere Lübecker Kleingruppe erhielt besondere Aufmerksamkeit, da meine Kollegin Christina Königs (immerhin unter 300 Kongressteilnehmern!) den Mut aufbrachte auf der Bühne von ihren eigenen Prozessen im Rahmen der Arbeit mit NI und auch der Ausbildung zur traumasensiblen Begleiterin zu berichten. Dies wurde vom Publikum sehr anerkennend honoriert. Kleingruppen werden während der Ausbildung lokal gegründet, um innerhalb der Module die verpflichtend zu absolvierenden Übungen zur Selbst- und Co-Regulation bzw. auch zur immer tiefergehenden Selbsterfahrung, durchzuführen. Das Programm wurde an diesem Tag abgerundet durch fantastische Live-Musik.

Am Sonntag folgten dann ein Vortrag zur Epigenetik sowie ein Vortrag der international bekannten Psychotherapeutin Michaela Huber. Epigenetik beschreibt ein relativ junges Forschungsgebiet, indem es darum geht, dass wir nicht (wir früher angenommen) unseren Genen ,,ausgeliefert“ sind, sondern dass wir durch eigenverantwortliches Handeln trotz bestimmter Prädispositionen gesund und fit bleiben können. Im Sinne der Ganzheitlichkeit ist es hier jedoch wieder wichtig sich nicht auf sogenannte Experten zu verlassen, sondern sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Michaela Huber während der Podiumsdiskussion

Im Vortrag von Michaela Huber ging es ebenfalls um Trauma-Dynamiken und individuellen Wege hinaus. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde auch über die derzeit in vielen Teilen destruktive gesellschaftliche Lage und die schlimmen zurückliegenden 3 Corona-Jahre diskutiert, in denen sich unser Staat fälschlicherweise zur ,,Nanny“ aufgeschwungen habe (Zitat Michaela Huber) und damit die Grenzen vieler Bürger deutlich überschritten hat (Stichwort Impfdruck). Diese deutlichen Worte stießen besonders in mir auf große Resonanz, da ich diese verhängnisvollen Übergriffigkeiten genauso empfunden habe und mich auch im Nachhinein noch die Bosheit des ständigen Verbreitens von Angst und die dadurch zu erreichende zwischenmenschliche Spaltung entsetzt. Auch die in der Überschrift stehenden Worte zu den Sanften unter uns, stammen von Michaela Huber. Ein weiterer Ratschlag von Michaela Huber: Man solle nur noch loyale Menschen auf die eigene Terrasse lassen – für sie sei das die Essenz der letzten 3 Jahre. Genauso sieht es aus.

Hier noch ein paar weitere Essenzperlen für eine schöne Zukunft:

Alles in allem hatten wir bei strahlendem Sonnenschein ein fantastisches Wochenende im Lufthansa Kongresszentrum mit leckerer Verköstigung und vielen netten Menschen.

Übrigens gibt es in Lübeck nach der letzten Ausbildungsrunde jetzt mehrere (aus meiner Sicht alle zu empfehlende) zertifizierte NI-Begleiterinnen. Möchtest du hier Kontakte, kannst du dich gerne bei mir melden. Wir vergeben im Gegensatz zur herkömmlichen Psychotherapie keine stigmatisierenden Diagnosen (ein aus meiner Sicht unsägliches System), die Haltung ist grundlegend wohlwollend, respektvoll und achtsam und die Beziehung zwischen Begleiter und zu Begleitendem steht im Vordergrund. Es gilt stets das ,,Prinzip des Guten Grundes“, welches davon ausgeht, dass eine Person im Verlauf ihres Lebens bestimmte Verhaltensstrategien entwickelt hat, um mit belastenden und herausfordernden Situationen besser umgehen zu können. Diese Annahme schließt Pathologisieren und Verurteilung aus, d.h. das vielleicht auch irritierende Verhaltensweisen immer vor einem lebensgeschichtlichen Hintergrund verstanden werden. Ich persönlich lehne die derzeit gängige Praxis des schnellen Verordnens von Psychopharmaka ebenfalls strikt ab.

Möchtest du mehr zur Ausbildung erfahren, dann schau einmal hier:

https://verenakoenig.de/akademie/fortbildung/neurosystemische-integration-traumasensibles-coaching

Mehr zur Arbeit von Michaela Huber, die auch ihr Wissen in einer eigenen Akademie weitergibt, findest du hier:

Ehrliches Mitteilen in Lübeck

,,Ich schämte mich, als ich bemerkte, dass das Leben ein Maskenball ist, und ich mit meinem wahrem Gesicht teilgenommen habe.“ (Franz Kafka)

Dieses sehr zum Nachdenken einladende Zitat spiegelt gleichzeitig das gesellschaftliche System, in dem wir uns bewegen. Denn wo dürfen wir uns noch so zeigen wie wir wirklich sind und wissen wir eigentlich überhaupt noch wer wir sind? Wo finden wir sichere Räume, die uns zu Kontakt und Verbundenheit jenseits unserer antrainierten Masken einladen? Wo können wir uns noch gegenseitig auf Augenhöhe und ohne Hierarchie begegnen ohne Angst vor Übergriffen zu haben?

Ehrliches Mitteilen will solche Räume schaffen.

Was ist Ehrliches Mitteilen?

Ehrliches Mitteilen ist eine Kommunikationsmethode, bei der es darum geht, in einem sicheren Rahmen in einen nährenden Austausch mit anderen Menschen zu kommen. Es geht dabei gerade nicht darum uns irgendwelche Geschichten aus der Vergangenheit oder der Zukunft zu erzählen, sondern lediglich darum, das mitzuteilen, was im Hier und Jetzt in uns aufsteigt.

Durch festgelegte Satzanfänge wird eine ,,innere Distanz“ zu den Inhalten geschaffen. Durch die Erfahrung, dass unsere Gegenüber uns wertfrei, achtsam und zu 100%zugewandt zuhören, reguliert und entspannt sich unser Nervensystem, welches durch unser modernes Leben (wo wir uns häufig hinter Rollen verstecken müssen) einen Großteil des Tages in einem sympathikotonen (angespannten) Zustand ist. Wir werden gesehen, gehört und wahrgenommen jenseits von Konzepten und Bewertungen und jenseits von Rollenspielen.

Ehrliches Mitteilen zur Selbst- und Gruppenregulation

Ehrliches Mitteilen ermöglicht das Mitteilen von Körperempfindungen, Gefühlen und Gedanken in einer haltgebenden Struktur und ohne Grenzüberschreitung. Dies führt nicht nur zur Regulation des Einzelnen, sondern auch zur Gruppenregulation – denn von den Gefühlen, Gedanken und Körperempfindungen eines anderen Menschen zu hören, macht es sehr schwer diesen als Feind zu betrachten – auch wenn der Blick desjenigen, der spricht, uns vielleicht gerade an eine Bezugsperson aus unserer Kindheit erinnert, mit der wir schlechte Erfahrungen gemacht haben – so wird unser Betriebssystem (Gehirn) nach und nach upgedatet und unsere Gegenüber als sicher eingestuft. Sicherheit ist eine grundlegende Voraussetzung für Entspannung. Lebensfreude und Energie nehmen zu – wir stärken unsere Selbstwirksamkeit und Abgrenzungsfähigkeit.

Das Mitteilen dieser Ebenen bedarf vielleicht am Anfang etwas Übung, die Methode ermöglicht aber in einem ruhigen, friedvollen Raum tief entspannende und anhaltend harmonisierende Selbsterfahrung. So wird nicht nur die allgemeine Friedfertigkeit gefördert, sondern wir beugen auch stressbedingten Erkrankungen vor. Ein weiterer großer Vorteil: die Gruppe ist autonom und kommt ohne Therapeuten aus. Ich achte lediglich darauf, dass die Struktur eingehalten wird.

Wie kam Ehrliches Mitteilen in die Welt?

Ehrliches Mitteilen wurde vor einigen Jahren durch den Traumatherapeuten Gopal Norbert Klein ins Leben gerufen. Trauma ist im weitesten Sinne Stress und Stress entsteht, wenn unser Nervensystem aktiviert ist und sich dauerhaft in einer Hab-Acht-Stellung befindet. Oft entstehen diese Stressmuster schon in der Kindheit, denn die allermeisten Menschen haben als Kind die Erfahrung gemacht, dass die engen Bezugspersonen mit dem Äußern bestimmter Gefühlsregungen nicht angemessen umgehen konnten. Da wir damals auf die Bindung zu unseren Eltern angewiesen waren, mussten wir einen Teil von uns unterdrücken und tragen diese Beziehungsmuster unbewusst ins Erwachsensein – der Stress kann sich erst lösen, wenn unser Gehirn nach und nach merkt, dass die Kindheit vorbei ist und wir heute für uns selbst sorgen können.

,,Das Ausmass an Glück in unserem Leben entspricht exakt dem Ausmass an Verbindung, die wir zu anderen Menschen haben. Und das Ausmass an Verbindung wird durch die Tiefe der Ebenen bestimmt, über die wir uns austauschen können. Verbindung ist das Glück, was wir suchen!“ (Gopal Norbert Klein)

In dieser schönen EM-Broschüre findest du weitere Informationen über die Hintergründe von EM:

https://www.em-leitfaden.org

Informationen zu der Arbeit von Gopal Norbert Klein findest du hier:

www.traumaheilung.net

Möchtest auch du Teil dieser simplen und kraftvollen Erfahrung sein und mit anderen Menschen in einen achtsamen, sicheren Kontakt kommen, dann melde dich gerne unter [email protected] – wir treffen uns montags um 18:30 zum EM in Lübeck.

Einführung in die Polyvagal-Theorie

Die Landkarte deines Nervensystems – eine Einführung in die Polyvagal-Theorie

Es ist wichtig, dass wir auch in schwierigen, holprigen Zeiten unseres Lebens unsere Eigenverantwortung nie ganz an professionelle Helfer oder sogenannte Experten abgeben. Dies hat wohl die Corona-Krise sehr deutlich gezeigt. Trotzdem kann es unter Umständen doch hilfreich sein, sich eine Zeit lang kompetent und feinfühlig begleiten zu lassen.

Gerade wenn wir sehr belastende oder gar traumatisierende Lebensereignisse integrieren müssen, vor großen Herausforderungen stehen (z.B. der nahende Verlust eines nahestehenden Angehörigen) und unsere individuellen Kompensationsmöglichkeiten durch langanhaltende Überforderung aufgebraucht sind, ist es sogar ein Zeichen von innerer Stärke, sich Unterstützung zu suchen, um neue Tools zu erlernen und so zurück zu einem Gefühl der Selbstwirksamkeit und dadurch zur Selbstbestimmung zu gelangen.

,,Verbundenheit ist der Schlüssel zur Heilung von Trauma. Schaffe Räume der Verbundenheit, übe dich in Verbundenheit, und du entwickelst eine heilsame Präsenz.“ (Verena König)

Nicht ausreichend integriertes Traumamaterial bzw. traumatische Lebensereignisse schlagen sich häufig in unserem Nervensystem nieder und können dort (auch nach Jahren) nicht nur zu psychischen, sondern auch zu körperlichen Symptomen führen, denn körperliche Symptome sind häufig an Traumaenergie geknüpft. Unspezifische körperliche Beschwerden, denen keine nachweisbare strukturelle Veränderung zugrunde liegt, können unbewusste Erinnerungen des Körpers an traumatische Ereignisse sein, denn unser Körper hat ein Gedächtnis, in dem die Erfahrungen unseres Lebens gespeichert werden. Unser Körper wird also sozusagen im Laufe unseres Lebens ,,beschrieben“. Körperorientierte Interventionen, die dir helfen, in akuten, dysbalancierten Zuständen zurück in Balance zu finden, sind also innerhalb ganzheitlich-integrativer Traumaarbeit essenziell.

Bei der Wahl deines Begleiters könntest du zum Beispiel darauf achten, ob er/sie die Polyvagal-Theorie zumindest ansatzweise kennt.

Sehr vereinfacht zusammengefasst besagt die Polyvagal-Theorie, dass es der Zustand deines Körpers ist, der darüber entscheidet, wie du die Welt psychisch und emotional wahrnimmst.

Bei aller Theorie, die ich dir im Folgenden auch noch etwas näherbringen möchte, ist jedoch am Ende das Wichtigste, und das solltest du unbedingt beachten, dass dir der dich begleitende Mensch erstmal grundlegend sympathisch ist – sonst hilft auch das größte Fachwissen nichts…Denn die Bindungstheorie zeigt in Zusammenhang mit der Neurobiologie, dass die Beziehung zwischen Klient und Begleiter/in für heilsame Prozesse das grundlegend Wichtigste ist. Beziehung meint im optimalen Fall das Gefühl von Verbindung/Verbundenheit. Eine Liste mit potenziellen Begleitern, die in Neurosystemischer Integration nach Verena König ausgebildet sind, findest du hier:

In dieser Methode lasse ich mich selbst gerade weiterbilden und bin sehr begeistert, da hier ganzheitlich-integrativ gedacht wird und die neuesten Erkenntnisse aus der Neurobiologie, der systemischen Therapie, der Ego-State-Therapie (oder auch Anteile-Arbeit), der Hypnosystemik (Arbeit auf imaginativer Ebene), der Psychotraumatologie sowie der bindungs- und körperorientierten Psychotherapie vermittelt werden. Auch die Polyvagal-Theorie des amerikanischen Professors für Psychiatrie Stephen W. Porges spielt hier eine tragende Rolle.

Ich finde es gerade vor dem Hintergrund der globalen und gesellschaftlichen Geschehnisse in den letzten 3 Jahren (und natürlich auch vor einem persönlichen Hintergrund) sehr interessant, mich generell mit Trauma und vor allem auch mit Entwicklungs- und Bindungstrauma zu beschäftigen und mir in diesem Bereich Wissen anzueignen.

Denn wie sagte Mahatma Gandhi schon so weise:

,,Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.“

Wer in dieser Welt friedvoll und gut leben und seinen Teil dazu beitragen möchte, dass Geschichte sich eben nicht ständig wiederholt, kommt wohl um das Wissen um Trauma nicht herum. Denn je höher das Bewusstsein und die Kenntnis unserer Selbst, desto klarer können wir auch andere Menschen sehen.

Hier nun also eine kleine Einführung in die Polyvagal-Theorie:

Wie du oben in der Landkarte sehen kannst, ist der Nervus Vagus mit seinem ventralen (vorderseitigen) und seinem dorsalen (rückseitigen) Zweig Teil des parasympathischen und damit des autonomen oder vegetativen Nervensystems.

Funktionen des Parasympathikus

Sympathikus und Parasympathikus erfüllen in unserem Organismus zwar sehr unterschiedliche Aufgaben, sind aber nicht (wie oft dargestellt) Antagonisten (Gegenspieler), sondern arbeiten vielmehr miteinander.

Der Parasympathikus ist zuständig für die autonomen Prozesse, die in Ruhe und Entspannung ablaufen. Dieser Teil unseres Nervensystems ist besonders bedeutsam für das Gestalten, Erleben und Empfinden von Verbundenheit und unseren Ausdruck als soziale Wesen. Er hilft uns Gelerntes zu integrieren und in Ruhe Kraft zu tanken. Eine einfache Methode um den Parasympathikus zu aktivieren ist beispielsweise die bewusste Verlängerung der Ausatmung.

Neben dem Gestalten von Verbundenheit ist ein anderer Teil des Parasympathikus zuständig für tiefe Entspannung, aber auch für die Notlösung des Totstellreflexes mit emotionaler Taubheit, körperlicher Starre und Immobilität.

Auf körperlicher Ebene bewirkt die Aktivierung des Parasympathikus eine Senkung

  • der Herztätigkeit
  • des Muskeltonus
  • des Stoffwechsels und
  • des Blutdrucks

Darüber hinaus führt er zu einer Verengung deiner Bronchien und Pupillen und sorgt für den Abbau von Stresshormonen. Die Verdauungstätigkeit sowie die Speichelsekretion nehmen zu und die Schweißsekretion wird gehemmt. Ist der Parasympathikus aktiv, wird die Energiezufuhr zu Organen, die für Regeneration wichtig sind, erhöht und die Energiezufuhr zu Organen, die für Aktivitäten wichtig sind, gedrosselt.

Der ventrale Vagus – Adresse von Co-Regulation

Der Vagusnerv ist nun Teil unseres parasympathischen Nervensystems und wiederum unterteilt in einen vorderseitigen und einen rückseitigen Zweig.

Der ventrale (vorderseitige) Vagus ist sozusagen ,,Kind“ der sozialen Interaktion. Dieser Zweig unseres Nervensystems ermöglicht uns feinfühlige Interaktion und kann uns mit tief empfundener Verbundenheit beschenken. Er reagiert auf innere und äußere Signale, die Sicherheit anzeigen.

Der ventrale Vagus

  • versorgt Teile des Gehörs
  • den Zungengrund
  • den Kehlkopf mit den Stimmbändern
  • sowie unsere Mimik (weshalb das Tragen von Masken wohl eher nicht das Erleben von Verbundenheit stärkt – es erschwert uns deutlich das ,,Lesen“ des Gefühlszustandes unseres Gegenübers)

Im Zustand ventral-vagaler Aktivierung sind wir empathisch und aufgeschlossen, fühlen uns in Harmonie mit anderen und nehmen unbewusst wahr, wie es anderen geht. Wir schwingen dann sozusagen mit dem anderen Nervensystem. Darüber hinaus fühlen wir uns auch mit uns selbst verbunden und sind präsent im Hier und Jetzt.

Zwei Beispiele ventral-vagaler Interaktion sind

  • eine Mutter, die mit ihrem kleinen Kind Fingerspiele macht oder
  • gemeinsames tanzen, musizieren oder das Kuscheln mit einem geliebten Tier

Wenn wir in dysregulierte Zustände geraten (beispielsweise, weil uns etwas triggert und ein inneres Stresserleben mit hoher sympathikotoner Erregung erzeugt), ist der ventrale Vagus in der traumasensiblen Prozessbegleitung immer auch die Adresse von Co-Regulation (schau einmal hier meinen Artikel zu Selbst- und Co-Regulation mit einer einfachen Basisübung zur Selbstregulation).

Inzwischen gibt es zahlreiche Bücher auf dem Markt, die sich mit dem Vagusnerv beschäftigen und Übungen zu dessen Aktivierung zeigen, die die Selbstheilungskräfte aktivieren, unter anderem dieses hier:

https://www.buch7.de/suche?utf8=%E2%9C%93&search=stanley+rosenberg&category=&commit=Suchen

Beachte aber auch, dass unser Leben hier auf der Erde nicht in transpersonalen Bewusstseinszuständen stattfindet und dass es auch nicht darum gehen kann, immer mehr Selbsthilfeliteratur zu konsumieren und alles alleine zu schaffen. Was ich damit sagen möchte ist, dass das Gefühl der Verbundenheit mit anderen feinfühligen Menschen in schweren Zeiten wohl den wesentlichsten Beitrag zu Heilung leisten kann.

Möchtest du dir insgesamt mehr Wissen in diesem Bereich aneignen, so kann ich dir den folgenden Kongress sehr ans Herz legen, auf dem viele Experten in spannenden Interviews zu Wort gekommen sind:

https://www.trauma-transformation.net/

Ich wünsche dir ein wundervolles Jahr 2023 mit Freiheit, Mut und Liebe!

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