Wahrheit und Liebe

,,Und wenn ich verzweifle, dann erinnere ich mich, dass durch alle Zeiten der Menschheit die Wahrheit und die Liebe immer gewonnen haben. Es gab Tyrannen und Mörder und eine Zeit lang schienen sie unbesiegbar, doch am Ende scheiterten sie immer. Denke daran – immer.“ (Mahatma Gandhi, 1869-1948)

Verletzlich sein

„Die ganze Sache ist die, daß die Menschen glauben, es gebe Situationen, in denen man mit den Menschen ohne Liebe umgehen dürfe; solche Situationen gibt es aber nicht!“

Leo Tolstoi, russischer Schriftsteller, 1828-1910

Warum Einsamkeit und Stress im Körper die Ursachen allen psychischen Leidens sind

Im Folgenden möchte ich einen Text von Gopal Norbert Klein mit dir teilen, in dem er erklärt warum es so etwas wie eigenständige psychische Krankheiten gar nicht gibt und warum das Wiederherstellen von sicherem Kontakt/Beziehungen auf Basis der Polyvagaltheorie zu persönlicher und gesellschaftlicher Transformation führt. Gopal hat ein eigenes Therapieverfahren zur Auflösung von Bindungs- und Entwicklungstrauma entwickelt, bei dem es darum geht aus der Kindheit stammende Gefahrenprojektion und die damit einhergehende Aktivierung im Körper durch Mitteilen im Hier und Jetzt schrittweise aufzulösen um so die Beziehungsfähigkeit zu verbessern. Am Ende des Textes findest du einen Link zu einem Youtube-Video indem er die Methode genauer erläutert.

https://www.traumaheilung.net/wp-content/uploads/Angst-Depression-Abh%C3%A4ngigkeit-Burnout.pdf

Es ist immer jemand da und Kontakt ist immer möglich 🙂

Fühlst du dich auch in diesen Zeiten manchmal ängstlich und einsam und hast Interesse an Kontakt und Austausch, komm zum Ehrlichen Mitteilen! Möchtest du eine sichere Begleitung auf Basis der Polyvagaltheorie mit fundierter Psychoedukation, biete ich dir sehr gerne Trauma- (Stress-)sensible Begleitung an!

Das Wunder der Co-Regulation

,,Ferkel?“, fragte Pooh.

,,Ja?“, sagte Ferkel.

,,Ich habe Angst“, sagte Pooh.

Einen Moment lang herrschte Schweigen.

,,Möchtest du darüber reden?“, fragte Ferkel, als Pooh nichts weiter zu sagen schien.

,,Ich habe einfach solche Angst“, platzte Pooh heraus. ,,So ängstlich. Denn ich habe nicht das Gefühl, dass die Dinge besser werden. Wenn überhaupt, habe ich das Gefühl, dass es schlimmer werden könnte. Die Menschen sind wütend, weil sie so viel Angst haben, und sie gehen aufeinander los, und es scheint keinen klaren Plan zu geben, wie man hier herauskommt, und ich mache mir Sorgen um meine Freunde und die Menschen, die ich liebe, und ich wünsche mir so sehr, dass ich sie alle in den Arm nehmen könnte, und oh, Ferkel! Ich habe solche Angst, und ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mir wünsche, dass es nicht so wäre.“

Ferkel blickte nachdenklich in den blauen Himmel, der zwischen den Ästen der Bäume im Hundertmorgenwald hervorlugte, und hörte seinem Freund zu.

,,Ich bin hier“, sagte er schlicht. ,,Ich höre dich, Pooh. Und ich bin hier.“

Einen Moment lang war Pooh perplex.

,,Aber… willst du mir nicht sagen, dass ich nicht so dumm sein soll? Dass ich aufhören soll, mich in einen Zustand zu versetzen und mich zusammenreißen soll? Dass es im Moment für alle schwer ist?“

,,Nein“, sagte Ferkel, ganz entschieden. ,,Nein, ich werde ganz bestimmt nichts von alledem tun.“

,,Aber…“, sagte Pooh.

,,Ich kann die Welt jetzt nicht ändern“, fuhr Ferkel fort. ,,Und ich werde dich auch nicht mit Plattitüden darüber beglücken, dass alles gut werden wird, denn das weiß ich nicht. Was ich aber tun kann, Pooh, ist, dafür zu sorgen, dass du weißt, dass ich hier bin. Und dass ich immer hier sein werde, um zuzuhören, dich zu unterstützen und dir zu sagen, dass du gehört wirst. Ich kann diese ängstlichen Gefühle nicht verschwinden lassen, nicht wirklich. Aber ich kann dir versprechen, dass du diese ängstlichen Gefühle niemals alleine fühlen musst, solange ich noch Atem in meinem Körper habe.“

Und es war seltsam, denn noch während Ferkel das sagte, spürte Pooh, wie einige dieser ängstlichen Gefühle begannen, sich in den Wald zu verkriechen, eingeschüchtert von seinem Freund, der stur neben ihm saß.

Pooh dachte, er sei noch nie so dankbar gewesen, Ferkel in seinem Leben zu haben.

(aus Winnie the Pooh, A.A.Milne)

Moderne Traumatherapie – Regulation durch Mitteilen von Gefühlen in Beziehung

,,Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18,20)

Mit Psychotherapie und der Abgabe von Eigenverantwortung wird viel Geld verdient. Allein das eigentlich heilsame daran – der sichere bedingungslos wohlwollende Kontakt zu einem anderen Menschen (die ,,korrigierende“ Beziehungserfahrung) – wird dabei selten in den Fokus genommen. Wir unterhalten uns über mentale Kinoprojektionen, es wird in der Vergangenheit rumgewühlt und auf Lehrbuchkonzepte zurückgegriffen. Die ,,scheinbaren“ Probleme des Patienten im Außen wirken saugend auf den Therapeuten – er schaltet irgendwann innerlich ab und wird dafür gut bezahlt. Der eigentlichen Ursache vieler Leiden – Bindungs- und Entwicklungstrauma – sind sich viele Therapeuten nicht einmal bewusst, da sie das System, dass auf diesen ,,Störungen“ aufbaut, mit bedienen und nicht selten ihr eigenes Bedürfnis nach Nähe in Form eines Pseudokontaktes über die therapeutische Rolle befriedigen. Was aber wenn der Therapeut ,,gestört“ ist? In einer narzisstisch-normopathischen Gesellschaft nicht unwahrscheinlich – Selbst-Erhöhung durch Therapie anderer.

Dabei geht es eigentlich immer um die Beziehung/ den Konatkt an sich, auf (unbewusst aus der Kindheit stammende) projizierte Gefahr bei zwischenmenschlicher Nähe und der damit einhergehenden Aktivierung im Organismus. Mit den neurophysiologischen Auswirkungen von frühen Stresserfahrungen im Körper und der möglichen Dysregulation/dauerhaften Aktivierung des autonomen Nervensystems kennen sich leider die allerwenigsten aus. Im besten Fall verschlechtert sich die Situation des Patienten dadurch nicht, im schlimmsten Fall und nicht selten kommt es zu Verschlechterung (indem altes Traumamaterial hochgespült wird), durch stigmatisierende Diagnosen und Psychopharmaka zu Opfern eines in sich gestörten gesellschaftlichen Systems, dass Kontakt und Nähe nurmehr über Rollenspiele (Therapeut/Patient) zulässt und sich ansonsten hinter FFP2-Masken/Plexiglasscheiben versteckt und das Gegenüber als potenziell gefährliche Virenschleuder sieht. Auf der Kompensation von (oft bereits in der Kindheit im Nervensystem angelegtem) Stress durch destruktive Beziehungsmuster/Konkurrenzdenken basieren ganze Wirtschaftszweige und weite Teile unseres kapitalisierten Gesundheitssystems.

In meiner kleinen neu eröffneten Privatpraxis für trauma- (stress-)sensible Begleitung biete ich EM (Ehrliches Mitteilen) an. EM ist ein Selbsthilfetool, welches durch den Traumatherapeuten Gopal Norbert Klein entwickelt wurde. Anstatt uns zu betäuben oder unsere nicht integrierten Emotionen (Wut und Trauer) auszuagieren oder weiter zu unterdrücken, lernen wir sie mitzuteilen. Durch diese ,,korrigierende Beziehungserfahrung“ (der Erfahrung, dass unser Gegenüber trotzdem die Beziehung nicht beendet) wird es ruhiger in uns und damit gleichzeitig auch im Außen. EM findet in einer Gruppe mit max. 6 Personen statt. Es liegt im Interesse der Idee, dass auch andere Gruppenmitglieder mal für einen Abend die ,,Leitung“ übernehmen, damit möglichst viele lokale Gruppen entstehen. Dazu lade ich herzlich ein.

Ehrliches Mitteilen Lübeck

Ich biete EM montags um 18:30 an und freue mich über jeden Interessenten.

Folgendes sehr inspirierende Interview mit Jens Lehrich und Gopal Norbert Klein möchte ich dir für weitere Informationen ans Herz legen:

Und hier noch eine wunderbare Anleitung, um dein Mitgefühl zu wecken, auch wenn dich gerade jemand vielleicht sehr triggert:

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