Warum Einsamkeit und Stress im Körper die Ursachen allen psychischen Leidens sind

Im Folgenden möchte ich einen Text von Gopal Norbert Klein mit dir teilen, in dem er erklärt warum es so etwas wie eigenständige psychische Krankheiten gar nicht gibt und warum das Wiederherstellen von sicherem Kontakt/Beziehungen auf Basis der Polyvagaltheorie zu persönlicher und gesellschaftlicher Transformation führt. Gopal hat ein eigenes Therapieverfahren zur Auflösung von Bindungs- und Entwicklungstrauma entwickelt, bei dem es darum geht aus der Kindheit stammende Gefahrenprojektion und die damit einhergehende Aktivierung im Körper durch Mitteilen im Hier und Jetzt schrittweise aufzulösen um so die Beziehungsfähigkeit zu verbessern. Am Ende des Textes findest du einen Link zu einem Youtube-Video indem er die Methode genauer erläutert.

https://www.traumaheilung.net/wp-content/uploads/Angst-Depression-Abh%C3%A4ngigkeit-Burnout.pdf

Es ist immer jemand da und Kontakt ist immer möglich 🙂

Fühlst du dich auch in diesen Zeiten manchmal ängstlich und einsam und hast Interesse an Kontakt und Austausch, komm zum Ehrlichen Mitteilen! Möchtest du eine sichere Begleitung auf Basis der Polyvagaltheorie mit fundierter Psychoedukation, biete ich dir sehr gerne Trauma- (Stress-)sensible Begleitung an!

Die Friedenstreiber

Im Folgenden möchte ich einen Artikel sowie eine 18-minütige Reportage (s.u.) mit dir teilen, der auf Manova.News erschienen ist:

Samstag, 04. November 2023, 15:00 Uhr
~3 Minuten Lesezeit

Die Friedenstreiber

Bei der dritten Friedenskonferenz in Wasserburg versammelten sich Ende Oktober über tausend Menschen und suchten Wege, wie trotz der vielen Kriege weltweit Frieden wieder gelingen kann.

Inmitten des kriegsbesoffenen Westens gab es eine Ausnüchterungszelle: die mittlerweile dritte Friedenskonferenz, die am 28. Oktober 2023 im oberbayerischen Wasserburg am Inn stattfand. Rund 1.200 Menschen waren angereist. Als Referenten geladen waren der Theologe Eugen Drewermann, der Friedensforscher Daniele Ganser, die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz und die Astrologin Silke Schäfer. Einen ganzen Tag lang füllten die ergreifenden Vorträge und die musikalischen Darbietungen auf Weltklasseniveau die riesige Turnhalle. Die Manova-Redaktion war vor Ort und begleitete die Veranstaltung mit der Kamera.

von Madita Hampe, Nicolas Riedl

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius forderte kürzlich im ZDF einen Mentalitätswechsel: „Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte.“ Über tausend Menschen auf der ausverkauften Friedenskonferenz wollten sich ganz und gar nicht an diesen Gedanken gewöhnen. Ein Mentalitätswechsel wurde hingegen schon angestrebt, jedoch in die diametral andere Richtung; weg von der Kriegslogik hin zu einer Welt, in der die Menschen Konflikte nicht mehr mit (Waffen)Gewalt lösen.

So strömten Menschen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum in das beschauliche Wasserburg am Inn, um an diesem Mentalitätswechsel mitzuwirken. Für eine Friedensveranstaltung dieser Größenordnung einen Raum zu finden, ist gar nicht so einfach, wie Veranstalter Erich Hambach kürzlich in einem Manova-Interview ausführte. Während Kriegstreiber in den nobelsten Hotels residieren können, müssen Friedensaktivisten einen an den Nerven zehrenden Cancel-Culture-Spießrutenlauf überstehen, bis sie endlich eine passende Location gefunden haben. Eine zu einem städtischen Schwimmbad gehörende Turnhalle war der Austragungsort, der bis zwei Tage vor Veranstaltungsbeginn geheim gehalten wurde, um einschlägig bekannte „Störer“ nicht auf den Plan zu rufen, die die Konferenz in irgendeiner Weise sabotieren könnten.

Nichtsdestotrotz hatte eine Reihe von Lokalpolitikern die Flügelschläge der Friedenstauben vernommen und behelfsmäßig ein überschaubares Gegenprotest-Bündnis ins Leben gerufen. Den politischen Beißreflexen erlegen, verunglimpfte das Bündnis die Veranstalter, Redner und Teilnehmer der Friedenskonferenz bar jeder Evidenz als rechtsoffen und antisemitisch. Von den Teilnehmern gingen angeblich Hass, Hetze und Desinformation aus; sie wurden offenbar als gefährlicher angesehen als Waffenlieferungen in Kriegsgebiete. Vor dem Schwimmband versammelten sich letztlich circa 40 Gegendemonstranten – ein Dreißigstel der Teilnehmer an der Friedenskonferenz – mit Current-Thing-Fahnen und drückten ihren Protest durch viel Lärm sowie inhaltsleeren Phrasen aus. Entsprechend gab es ein kleines Polizeiaufgebot. Doch schon wenige Meter diesseits des Eingangsbereichs war von der Minidemo nichts mehr zu hören und bis zum Ende – und damit neun Stunden später – harrten die selbsternannten Antifaschisten selbstredend nicht aus.

Das Programm war ausgesprochen vielseitig. Daniele Ganser brillierte mit seiner humorvollen Vortragsart, Hans-Joachim Maaz berührte viele der Anwesenden durch ein mutiges Sich-verletzlich-Zeigen und der Theologe Eugen Drewermann zog mit seiner ergreifenden Rede die 1.200 Menschen in seinen Bann. Statt sich in eskapistischer Licht-und-Liebe-Rhetorik zu ergehen, beleuchtete er schonungslos die Abgründe unserer kriegerischen Zivilisation. Umrahmt wurden die Beiträge durch den Weltklasse-Gitarristen André Krengel.

Die Manova-Redaktion war mit einer Kamera vor Ort und hielt den Tag, die Stimmen und die Stimmung fest:


https://odysee.com/$/embed/@RubikonMagazin:d/++++Friedenskonferenz:f?r=AhKjfbvtw6UvUmQXhhddAmuxM157mCoX

„Die Friedenstreiber“


Musik: Jens Fischer Rodrian


Ehrliches Mitteilen in Lübeck

,,Ich schämte mich, als ich bemerkte, dass das Leben ein Maskenball ist, und ich mit meinem wahrem Gesicht teilgenommen habe.“ (Franz Kafka)

Dieses sehr zum Nachdenken einladende Zitat spiegelt gleichzeitig das gesellschaftliche System, in dem wir uns bewegen. Denn wo dürfen wir uns noch so zeigen wie wir wirklich sind und wissen wir eigentlich überhaupt noch wer wir sind? Wo finden wir sichere Räume, die uns zu Kontakt und Verbundenheit jenseits unserer antrainierten Masken einladen? Wo können wir uns noch gegenseitig auf Augenhöhe und ohne Hierarchie begegnen ohne Angst vor Übergriffen zu haben?

Ehrliches Mitteilen will solche Räume schaffen.

Was ist Ehrliches Mitteilen?

Ehrliches Mitteilen ist eine Kommunikationsmethode, bei der es darum geht, in einem sicheren Rahmen in einen nährenden Austausch mit anderen Menschen zu kommen. Es geht dabei gerade nicht darum uns irgendwelche Geschichten aus der Vergangenheit oder der Zukunft zu erzählen, sondern lediglich darum, das mitzuteilen, was im Hier und Jetzt in uns aufsteigt.

Durch festgelegte Satzanfänge wird eine ,,innere Distanz“ zu den Inhalten geschaffen. Durch die Erfahrung, dass unsere Gegenüber uns wertfrei, achtsam und zu 100%zugewandt zuhören, reguliert und entspannt sich unser Nervensystem, welches durch unser modernes Leben (wo wir uns häufig hinter Rollen verstecken müssen) einen Großteil des Tages in einem sympathikotonen (angespannten) Zustand ist. Wir werden gesehen, gehört und wahrgenommen jenseits von Konzepten und Bewertungen und jenseits von Rollenspielen.

Ehrliches Mitteilen zur Selbst- und Gruppenregulation

Ehrliches Mitteilen ermöglicht das Mitteilen von Körperempfindungen, Gefühlen und Gedanken in einer haltgebenden Struktur und ohne Grenzüberschreitung. Dies führt nicht nur zur Regulation des Einzelnen, sondern auch zur Gruppenregulation – denn von den Gefühlen, Gedanken und Körperempfindungen eines anderen Menschen zu hören, macht es sehr schwer diesen als Feind zu betrachten – auch wenn der Blick desjenigen, der spricht, uns vielleicht gerade an eine Bezugsperson aus unserer Kindheit erinnert, mit der wir schlechte Erfahrungen gemacht haben – so wird unser Betriebssystem (Gehirn) nach und nach upgedatet und unsere Gegenüber als sicher eingestuft. Sicherheit ist eine grundlegende Voraussetzung für Entspannung. Lebensfreude und Energie nehmen zu – wir stärken unsere Selbstwirksamkeit und Abgrenzungsfähigkeit.

Das Mitteilen dieser Ebenen bedarf vielleicht am Anfang etwas Übung, die Methode ermöglicht aber in einem ruhigen, friedvollen Raum tief entspannende und anhaltend harmonisierende Selbsterfahrung. So wird nicht nur die allgemeine Friedfertigkeit gefördert, sondern wir beugen auch stressbedingten Erkrankungen vor. Ein weiterer großer Vorteil: die Gruppe ist autonom und kommt ohne Therapeuten aus. Ich achte lediglich darauf, dass die Struktur eingehalten wird.

Wie kam Ehrliches Mitteilen in die Welt?

Ehrliches Mitteilen wurde vor einigen Jahren durch den Traumatherapeuten Gopal Norbert Klein ins Leben gerufen. Trauma ist im weitesten Sinne Stress und Stress entsteht, wenn unser Nervensystem aktiviert ist und sich dauerhaft in einer Hab-Acht-Stellung befindet. Oft entstehen diese Stressmuster schon in der Kindheit, denn die allermeisten Menschen haben als Kind die Erfahrung gemacht, dass die engen Bezugspersonen mit dem Äußern bestimmter Gefühlsregungen nicht angemessen umgehen konnten. Da wir damals auf die Bindung zu unseren Eltern angewiesen waren, mussten wir einen Teil von uns unterdrücken und tragen diese Beziehungsmuster unbewusst ins Erwachsensein – der Stress kann sich erst lösen, wenn unser Gehirn nach und nach merkt, dass die Kindheit vorbei ist und wir heute für uns selbst sorgen können.

,,Das Ausmass an Glück in unserem Leben entspricht exakt dem Ausmass an Verbindung, die wir zu anderen Menschen haben. Und das Ausmass an Verbindung wird durch die Tiefe der Ebenen bestimmt, über die wir uns austauschen können. Verbindung ist das Glück, was wir suchen!“ (Gopal Norbert Klein)

In dieser schönen EM-Broschüre findest du weitere Informationen über die Hintergründe von EM:

https://www.em-leitfaden.org

Informationen zu der Arbeit von Gopal Norbert Klein findest du hier:

www.traumaheilung.net

Möchtest auch du Teil dieser simplen und kraftvollen Erfahrung sein und mit anderen Menschen in einen achtsamen, sicheren Kontakt kommen, dann melde dich gerne unter [email protected] – wir treffen uns montags um 18:30 zum EM in Lübeck.

Den Schatten integrieren – Frieden bewahren

Heute möchte ich ein Interview mit Eugen Drewermann teilen, indem es um inneren und äußeren Frieden geht. Eugen Drewermann bin ich das erste Mal in meiner Jugend begegnet, hatte ihn zwischenzeitlich aber viele Jahre aus den Augen verloren – ich erinnere mich damals vor allem an seine tiefenpsychologischen Märcheninterpretation, die viele Jahre bei mir im Bücherregal standen. Leider weiß ich inzwischen nicht mehr wo diese Schätze an Weisheit geblieben sind. Umso mehr freue ich mich, dass Drewermann gerade ein neues Buch rausgebracht hat: Nur durch Frieden bewahren wir uns selbst – die Bergpredigt als Zeitenwende:

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1068404742

Drewermann ist für mich einer der intelligentesten, bescheidensten und integersten Redner unserer Zeit – er ist Friedensaktivist, Psychotherapeut (aus echter Empathie und Liebe zum Nächsten wie ich meine zu spüren), religiöser Denker und ein Prophet der Menschlichkeit.

Ganz am Ende des Interviews heißt es:                                                                                                         

,,Du sollst dein Böses lieben als dich selber. Integriere das Böse in dir, denn es gehört zu dir. Nur wenn du es anerkennst und akzeptierst, entfaltet es nicht mehr seine zerstörerische Kraft, sondern wird integriert – psychoanalytisch können wir uns Besseres nicht wünschen, aber es ist ein religiöser Auftrag. Leb mit deinem Schatten, integriere ihn! Bekämpfe es nicht länger, denn was du in dir bekämpfst als das Böse, wirst du projizieren auf deinen Gegner. Dann siehst du nicht den Balken im eigenen Auge, aber den Splitter im Auge des anderen musst du ausreißen. Du wirfst ihm nur vor, was du selber bist – nur weißt du das nicht. Liebe also dein Böses als Teil deiner selbst.“

Im Grunde sind diese Dinge gar nicht so schwer zu verstehen und mit etwas mehr Achtsamkeit wären sie auch sicher zu leben – allein ein bißchen unbequem für jeden Einzelnen, denn wir müssten anfangen bei uns selber zu gucken um das Spiel der Projektion aufzugeben – in Angesicht der Weltenlage müsste man sich trauen aus der Masse herauszutreten und zu seinen eigenen Ängsten zu stehen – aber warum haben wir eigentlich überhaupt Angst? Weil wir denken, dass wir so, wie wir sind, nicht liebenswert sind – die Angst die wir voreinander haben, spiegelt nur unsere eigene Überzeugung nicht liebenswert und unfähig zu lieben zu sein. Derzeit beobachten wir noch überwiegend Wahnsinn, Gier, moralischen Narzissmus und Egoismus – möge es jedem Einzelnen trotzdem immer häufiger gelingen die eigene bedingungslose Liebenswürdigkeit in sich selbst und im anderen zu erkennen.

,,Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“ (Mahatma Gandhi)

Hier nun also das Interview:

Achtsamkeit oder die Macht des Projektors in deinem Kopf

Wir leben in durchaus stürmischen Zeiten, in Zeiten der Transformation. Viele Themen können Ängste in uns triggern, polarisieren und zu zwischenmenschlicher Spaltung führen – Corona, Klimawandel, Inflation, Krieg… Wie schaffen wir es, bei uns zu bleiben, nicht in Panik zu verfallen und erst recht nicht unser Gegenüber anzugreifen? Angst ist meist eine unhinterfragte Projektion der Zukunft, ein Konstrukt, das nur in deinen Gedanken besteht und mit dem Hier und Jetzt in aller Regel wenig zu tun hat (es sei denn es steht tatsächlich ein hungriger Tiger vor dir).

,,In meinem Leben habe ich unvorstellbar viele Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten.“ (Mark Twain, 1835-1910)

Schau dich einmal dort um, wo du dich gerade befindest – was siehst du, was hörst du – jetzt? Schließe die Augen und öffne sie wieder – versuche präsent zu sein – gibt es jetzt, jetzt in diesem Moment irgendein Problem? In Wahrheit haben wir doch immer eine Wahl, die Wahl unserer Aufmerksamkeitslenkung und des Einnehmens einer Metaebene – denn du bist weder deine Gedanken, noch deine Gefühle – du bist das Bewusstsein, das dies alles wahrnehmen und beobachten kann. Das bedeutet Achtsamkeit – Achtsamkeit bedeutet, immer öfter aussteigen zu können aus deinem inneren Film und dich wieder im Hier und Jetzt verankern zu können. Durch deinen Körper, deine Sinneswahrnehmungen.

Deine Gedanken sind wie Wolken am Himmel. Sie kommen und gehen wieder vorbei.

Genauso ist es mit deinen Emotionen, die meistens ein Produkt deiner (auch unbewussten und unhinterfragten) Gedanken sind und umgekehrt. Je achtsamer wir werden, desto bewusster werden wir auch und desto eher kann es uns gelingen eine Pause zwischen Reiz und Reaktion zu setzen. Und dann können wir uns immer öfter fragen, ob wir nicht lieber aus unserer selbst gewählten Ohnmacht, unserem stressigen ,,Film“ aussteigen wollen um in einen anderen ,,Film“ zu springen. Gibt es auch noch andere Perspektiven? Möchte ich mich jetzt selber so mit meinen eigenen Gedanken stressen? Wunderbar verständlich erklärt das Daniele Ganser, ein Schweizer Historiker und Friedensforscher in folgendem Video:

Durch Übung in Achtsamkeit wird es uns als Menschheit auch eher möglich, Frieden zu bewahren und eben nicht in die Spaltung zu gehen, denn (wie Daniele Ganser ausführt) wir übernehmen die volle Verantwortung für unsere Gedanken und Gefühle. Beobachte also, was dein Gegenüber in dir auslöst und in welchen ,,Film“ du durch deinen Mitmenschen katapultiert wirst. Denn, auch wenn das echt schwer zu verinnerlichen ist: Nichts von dem was andere Menschen tun oder sagen hat etwas mit dir zu tun – es hat primär etwas mit Ihnen zu tun. Wenn sie dich mögen, ist das ihre Sache und wenn sie dich nicht mögen ist das auch ihre Sache.

Ein Beispiel (etwas, das mich zum Beispiel immer noch sehr triggert):

Dein Gegenüber findet, es sei eine gute Idee eine staatliche Impfpflicht einzuführen und damit in die körperliche Unversehrtheit der Bürger einzugreifen.

Zugegeben (auch aus meiner heutigen Sicht) schon ein ziemlich verwegener und, wie ich finde, durch und durch übergriffiger Gedanke. Du beobachtest, wie Wut in dir aufsteigt, die Gedanken beginnen zu rasen, dein Sympathikus wird aktiv und versetzt dich blitzschnell in einen Kampfmodus, Energie wird bereitgestellt. In diesen Momenten sollten wir achtsam sein und beobachten was der andere in uns getriggert hat. Das bedeutet nicht, dass wir uns selbst verlassen müssen, nicht unsere Meinung sagen dürfen und erst recht nicht, dass wir uns nicht wehren dürfen wenn wir angegriffen werden – es bedeutet primär, nicht auszuagieren, nicht in die Spaltung zu gehen, im schlimmsten Fall dem anderen nicht das Recht auf Leben zu verwehren – ja so schlimm kann es kommen, wenn wir nicht zuerst bei uns gucken. Auch Krieg ist eine Geisteskrankheit, eine sichtbar gewordene Spaltung, die auf kollektive Unbewusstheit zurückzuführen ist. Wenn wir denken, dass allein unser Gegenüber durch diese oder jene Überzeugung schuld ist, liegen wir meistens falsch. Denn du bist getriggert, du bist so verletzt. Bleibe ruhig und wundere dich beispielsweise über die Ansichten deines Gegenübers – wie interessant, dass du der Meinung bist… Wundere dich viel und oft, das ist immer gut. Wundere dich und dann beobachte deine Umgebung und stelle fest, was wirklich im Moment präsent ist und ob du es schaffst dich wieder im Hier und Jetzt zu verankern.

Hier sind die vier Spiegel-Gesetze (von Also Berti)

1. Spiegel-Gesetz

Alles was mich am anderen stört, ärgert, aufregt oder in Wut geraten lässt und ich anders haben will, habe ich selbst in mir. Alles was ich am anderen kritisiere oder sogar bekämpfe und verändern will, kritisiere, bekämpfe oder unterdrücke ich in Wahrheit in mir und hätte es gerne anders.

2. Spiegel-Gesetz

Wenn der andere mich kritisiert, bekämpft und verändern will und ich mich deswegen verletzt fühle, so betrifft es mich – ist dies in mir noch nicht erlöst. Meine gegenwärtige Persönlichkeit fühlt sich beleidigt – der Egoismus ist noch stark.

3. Spiegel-Gesetz

Alles was der andere an mir kritisiert und mir vorwirft oder anders haben will und bekämpft und mich dies nicht berührt, ist sein eigenes Bild, sein eigener Charakter, seine eigenen Unzulänglichkeiten, die er auf mich projiziert.

4. Spiegel-Gesetz

Alles, was mir am anderen gefällt, was ich an ihm liebe, bin ich selbst, habe ich selbst in mir und liebe dies im Anderen. Ich erkenne mich selbst im Anderen – in diesen Angelegenheiten sind wir eins.

,,Die projizierte Welt kannst du nicht ändern, wohl aber den Projektor, den Verstand. Achte einfach darauf, wann die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten. Du musst das nicht erst mühsam herausfinden. Es gibt ein eingebautes Signal, das dich darauf aufmerksam macht – es heißt Stress.“ (Byron Katie)

Und sei auch vorsichtig mit deinem Gegenüber, weil du im Grunde nichts weißt. Du weißt nicht, warum jemand so ist wie er sich dir präsentiert. Ein elementarer Grundsatz des Hippokratischen Eides (eine ethische Richtlinie für Ärzte) besagt: Primum nil nocere, secundum cavere, tertium sanare, was soviel bedeutet wie: Zuallererst nicht schaden, zweitens vorsichtig sein und erst drittens heilen. Achte also zum Beispiel schon auf deine Worte, denn auch Worte können verletzen – die Seele.

Achtsamkeit ist aus meiner Sicht eine wichtige Säule nicht nur für die Integration eigener verletzter Anteile, sondern auch elementar wichtig für die Aufrechterhaltung von Frieden. Viele Krankenkassen bieten Zuschüsse bei Präventionskursen an, in denen man Achtsamkeit lernen kann. Ein sehr bekannter und wissenschaftlich gut untersuchter Kurs, in dem man Achtsamkeit lernen kann, ist MBSR – mindfulness-based-stress-reduction, ein Programm, was auf den Grundlagen buddhistischer Achtsamkeitsmeditation beruht und was zum Beispiel auch helfen kann, besser mit Schmerzen und Krankheit umzugehen.

Bei zertifizierten Anbietern gibt es in aller Regel eine Kostenbeteiligung durch deine Krankenkasse.

Schau einmal hier:

https://www.mbsr-verband.de/

Hast du Fragen – melde dich gerne bei mir!

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