Heute möchte ich ein Interview mit Eugen Drewermann teilen, indem es um inneren und äußeren Frieden geht. Eugen Drewermann bin ich das erste Mal in meiner Jugend begegnet, hatte ihn zwischenzeitlich aber viele Jahre aus den Augen verloren – ich erinnere mich damals vor allem an seine tiefenpsychologischen Märcheninterpretation, die viele Jahre bei mir im Bücherregal standen. Leider weiß ich inzwischen nicht mehr wo diese Schätze an Weisheit geblieben sind. Umso mehr freue ich mich, dass Drewermann gerade ein neues Buch rausgebracht hat: Nur durch Frieden bewahren wir uns selbst – die Bergpredigt als Zeitenwende:

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Drewermann ist für mich einer der intelligentesten, bescheidensten und integersten Redner unserer Zeit – er ist Friedensaktivist, Psychotherapeut (aus echter Empathie und Liebe zum Nächsten wie ich meine zu spüren), religiöser Denker und ein Prophet der Menschlichkeit.

Ganz am Ende des Interviews heißt es:                                                                                                         

,,Du sollst dein Böses lieben als dich selber. Integriere das Böse in dir, denn es gehört zu dir. Nur wenn du es anerkennst und akzeptierst, entfaltet es nicht mehr seine zerstörerische Kraft, sondern wird integriert – psychoanalytisch können wir uns Besseres nicht wünschen, aber es ist ein religiöser Auftrag. Leb mit deinem Schatten, integriere ihn! Bekämpfe es nicht länger, denn was du in dir bekämpfst als das Böse, wirst du projizieren auf deinen Gegner. Dann siehst du nicht den Balken im eigenen Auge, aber den Splitter im Auge des anderen musst du ausreißen. Du wirfst ihm nur vor, was du selber bist – nur weißt du das nicht. Liebe also dein Böses als Teil deiner selbst.“

Im Grunde sind diese Dinge gar nicht so schwer zu verstehen und mit etwas mehr Achtsamkeit wären sie auch sicher zu leben – allein ein bißchen unbequem für jeden Einzelnen, denn wir müssten anfangen bei uns selber zu gucken um das Spiel der Projektion aufzugeben – in Angesicht der Weltenlage müsste man sich trauen aus der Masse herauszutreten und zu seinen eigenen Ängsten zu stehen – aber warum haben wir eigentlich überhaupt Angst? Weil wir denken, dass wir so, wie wir sind, nicht liebenswert sind – die Angst die wir voreinander haben, spiegelt nur unsere eigene Überzeugung nicht liebenswert und unfähig zu lieben zu sein. Derzeit beobachten wir noch überwiegend Wahnsinn, Gier, moralischen Narzissmus und Egoismus – möge es jedem Einzelnen trotzdem immer häufiger gelingen die eigene bedingungslose Liebenswürdigkeit in sich selbst und im anderen zu erkennen.

,,Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“ (Mahatma Gandhi)

Hier nun also das Interview: