Das Wunder der Co-Regulation
,,Ferkel?“, fragte Pooh.
,,Ja?“, sagte Ferkel.
,,Ich habe Angst“, sagte Pooh.
Einen Moment lang herrschte Schweigen.
,,Möchtest du darüber reden?“, fragte Ferkel, als Pooh nichts weiter zu sagen schien.
,,Ich habe einfach solche Angst“, platzte Pooh heraus. ,,So ängstlich. Denn ich habe nicht das Gefühl, dass die Dinge besser werden. Wenn überhaupt, habe ich das Gefühl, dass es schlimmer werden könnte. Die Menschen sind wütend, weil sie so viel Angst haben, und sie gehen aufeinander los, und es scheint keinen klaren Plan zu geben, wie man hier herauskommt, und ich mache mir Sorgen um meine Freunde und die Menschen, die ich liebe, und ich wünsche mir so sehr, dass ich sie alle in den Arm nehmen könnte, und oh, Ferkel! Ich habe solche Angst, und ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mir wünsche, dass es nicht so wäre.“
Ferkel blickte nachdenklich in den blauen Himmel, der zwischen den Ästen der Bäume im Hundertmorgenwald hervorlugte, und hörte seinem Freund zu.
,,Ich bin hier“, sagte er schlicht. ,,Ich höre dich, Pooh. Und ich bin hier.“
Einen Moment lang war Pooh perplex.
,,Aber… willst du mir nicht sagen, dass ich nicht so dumm sein soll? Dass ich aufhören soll, mich in einen Zustand zu versetzen und mich zusammenreißen soll? Dass es im Moment für alle schwer ist?“
,,Nein“, sagte Ferkel, ganz entschieden. ,,Nein, ich werde ganz bestimmt nichts von alledem tun.“
,,Aber…“, sagte Pooh.
,,Ich kann die Welt jetzt nicht ändern“, fuhr Ferkel fort. ,,Und ich werde dich auch nicht mit Plattitüden darüber beglücken, dass alles gut werden wird, denn das weiß ich nicht. Was ich aber tun kann, Pooh, ist, dafür zu sorgen, dass du weißt, dass ich hier bin. Und dass ich immer hier sein werde, um zuzuhören, dich zu unterstützen und dir zu sagen, dass du gehört wirst. Ich kann diese ängstlichen Gefühle nicht verschwinden lassen, nicht wirklich. Aber ich kann dir versprechen, dass du diese ängstlichen Gefühle niemals alleine fühlen musst, solange ich noch Atem in meinem Körper habe.“
Und es war seltsam, denn noch während Ferkel das sagte, spürte Pooh, wie einige dieser ängstlichen Gefühle begannen, sich in den Wald zu verkriechen, eingeschüchtert von seinem Freund, der stur neben ihm saß.
Pooh dachte, er sei noch nie so dankbar gewesen, Ferkel in seinem Leben zu haben.
(aus Winnie the Pooh, A.A.Milne)
Moderne Traumatherapie – Regulation durch Mitteilen von Gefühlen in Beziehung
,,Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18,20)
Mit Psychotherapie und der Abgabe von Eigenverantwortung wird viel Geld verdient. Allein das eigentlich heilsame daran – der sichere bedingungslos wohlwollende Kontakt zu einem anderen Menschen (die ,,korrigierende“ Beziehungserfahrung) – wird dabei selten in den Fokus genommen. Wir unterhalten uns über mentale Kinoprojektionen, es wird in der Vergangenheit rumgewühlt und auf Lehrbuchkonzepte zurückgegriffen. Die ,,scheinbaren“ Probleme des Patienten im Außen wirken saugend auf den Therapeuten – er schaltet irgendwann innerlich ab und wird dafür gut bezahlt. Der eigentlichen Ursache vieler Leiden – Bindungs- und Entwicklungstrauma – sind sich viele Therapeuten nicht einmal bewusst, da sie das System, dass auf diesen ,,Störungen“ aufbaut, mit bedienen und nicht selten ihr eigenes Bedürfnis nach Nähe in Form eines Pseudokontaktes über die therapeutische Rolle befriedigen. Was aber wenn der Therapeut ,,gestört“ ist? In einer narzisstisch-normopathischen Gesellschaft nicht unwahrscheinlich – Selbst-Erhöhung durch Therapie anderer.
Dabei geht es eigentlich immer um die Beziehung/ den Konatkt an sich, auf (unbewusst aus der Kindheit stammende) projizierte Gefahr bei zwischenmenschlicher Nähe und der damit einhergehenden Aktivierung im Organismus. Mit den neurophysiologischen Auswirkungen von frühen Stresserfahrungen im Körper und der möglichen Dysregulation/dauerhaften Aktivierung des autonomen Nervensystems kennen sich leider die allerwenigsten aus. Im besten Fall verschlechtert sich die Situation des Patienten dadurch nicht, im schlimmsten Fall und nicht selten kommt es zu Verschlechterung (indem altes Traumamaterial hochgespült wird), durch stigmatisierende Diagnosen und Psychopharmaka zu Opfern eines in sich gestörten gesellschaftlichen Systems, dass Kontakt und Nähe nurmehr über Rollenspiele (Therapeut/Patient) zulässt und sich ansonsten hinter FFP2-Masken/Plexiglasscheiben versteckt und das Gegenüber als potenziell gefährliche Virenschleuder sieht. Auf der Kompensation von (oft bereits in der Kindheit im Nervensystem angelegtem) Stress durch destruktive Beziehungsmuster/Konkurrenzdenken basieren ganze Wirtschaftszweige und weite Teile unseres kapitalisierten Gesundheitssystems.
In meiner kleinen neu eröffneten Privatpraxis für trauma- (stress-)sensible Begleitung biete ich EM (Ehrliches Mitteilen) an. EM ist ein Selbsthilfetool, welches durch den Traumatherapeuten Gopal Norbert Klein entwickelt wurde. Anstatt uns zu betäuben oder unsere nicht integrierten Emotionen (Wut und Trauer) auszuagieren oder weiter zu unterdrücken, lernen wir sie mitzuteilen. Durch diese ,,korrigierende Beziehungserfahrung“ (der Erfahrung, dass unser Gegenüber trotzdem die Beziehung nicht beendet) wird es ruhiger in uns und damit gleichzeitig auch im Außen. EM findet in einer Gruppe mit max. 6 Personen statt. Es liegt im Interesse der Idee, dass auch andere Gruppenmitglieder mal für einen Abend die ,,Leitung“ übernehmen, damit möglichst viele lokale Gruppen entstehen. Dazu lade ich herzlich ein.
Ehrliches Mitteilen Lübeck
Ich biete EM montags um 18:30 an und freue mich über jeden Interessenten.
Folgendes sehr inspirierende Interview mit Jens Lehrich und Gopal Norbert Klein möchte ich dir für weitere Informationen ans Herz legen:
Und hier noch eine wunderbare Anleitung, um dein Mitgefühl zu wecken, auch wenn dich gerade jemand vielleicht sehr triggert:
Psychoneuroimmunologie oder warum ein guter Freund wichtiger ist als gute Gene
Heute möchte ich dir etwas über das relativ junge Forschungsgebiet der Psychoneuroimmunologie berichten. Die Psychoneuroimmunologie beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen Psyche, Nerven- und Immunsystem.
Einsamkeit als Risikofaktor für Erkrankungen
Lange weiß man eigentlich schon um die immuntoxische (d.h. schädliche) Wirkung der Einsamkeit, vor allem im Alter. So steigt das Risiko an Diabetes mellitus, koronarer Herzerkrankung oder Depressionen zu erkranken signifikant, wenn man sich allein fühlt. Das Gefühl der Einsamkeit können wir jedoch auch in einer Partnerschaft empfinden und anders herum bedeutet allein leben nicht automatisch, dass wir uns einsam fühlen. In feindseligen Beziehungen zu leben hinterlässt dauerhaft erhöhte Stresshormone.
Chronischer Stress = dauerhaft erhöhte Kortisolspiegel
Unser Körper kann mit punktuellem Stress in schwierigen Situationen gut umgehen, ist aber nicht auf dauerhaften Stress mit Gefühlen der Unsicherheit und Ablehnung ausgerichtet. Wenn wir in einer dauerhaft ,,stressigen“ Umgebung leben oder groß werden, kommt es zu einer chronischen Aktivierung des Kortisolspiegels, welcher wiederum unser Immunsystem beeinflusst, zu chronischen Entzündungen, Gewichtszunahme und anderen körperlichen Erkrankungen führen kann. Chronisch belastete Menschen entwickeln daher im Verlauf häufig eine Kortisolresistenz ähnlich einer Insulinresistenz wie sie von Menschen mit Diabetes mellitus bekannt ist. Unser psychisches Empfinden ist eng mit Entzündungsvorgängen im Körper verknüpft, dies konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. Dabei gilt Beziehungsstress als höherer Risikofaktor für Erkrankungen als Arbeitsstress.
Wusstest du, dass wenn ein Mann verheiratet ist, dies seine Gesamtmortalität (Sterblichkeitsrate) senkt? Hingegen ist die Ehe für die Frau diesbezüglich kein Vorteil.
Die Wichtigkeit sozialer Beziehungen beim Erhalt deiner Gesundheit
Noch vor dem individuellen Gesundheitsverhalten und der individuellen Genetik, spielt die größte Rolle für ein langes und gesundes Leben, die soziale Integration und die soziale Unterstützung. Dabei ist es nicht so wichtig wie viele soziale Kontakte du pflegst – Qualität geht hier vor Quantität. Wenn wir uns gesehen, gehört, verstanden und aufgehoben fühlen, hat dies positive Auswirkungen auf unser Stressempfinden. Auch bei bereits bestehenden Erkrankungen ist sozialer Support in Form von z.B. Selbsthilfegruppen immens wichtig. Körperliche Aktivität hat ebenfalls einen wesentlich immunregulierenden Effekt.
Inflammaging = Entzündungsaltern
Als Inflammaging wird die Abnahme der Immunkompetenz mit zunehmendem Alter bezeichnet. Dabei spielen körperliche Inaktivität, Übergewicht, Rauchen, Fehlernährung und Stress eine wesentliche Rolle und beschleunigen den Immunalterungsprozess genauso wie stille Entzündungen. Stille Entzündungen können zu Arteriosklerose, Muskelabbau, Insulinresistenz führen und fördern die Entstehung von neurodegenerativen und psychischen Erkrankungen.
Wenn du regelmäßig Sport treibst, greift dies hingegen positiv in die metabolischen (den Stoffwechsel betreffenden) Abläufe des Körpers ein, regt den Stoffwechsel an und beeinflusst Entzündungsprozesse positiv. Die dabei ausgeschütteten Botenstoffe (Myokine) wirken antientzündlich und ebenfalls immunregulierend. Wusstest du, dass die rhythmische Ausschüttung von Adrenalin währen der Bewegung Immunzellen aktiviert, die einer Entstehung von Krebszellen vorbeugen kann? Das Risiko für einige der häufigsten Krebsarten kannst du also durch regelmäßige Bewegung senken, ebenso deine Immunalterung und Infektanfälligkeit.
Mehr als 150 Min. Sport/Woche wirken sich wesentlich positiv auf Depressionen, Angst und Stress aus.
Und in einer Studie mit 100.000 Teilnehmern (Kopenhagener Herzprojekt) konnte gezeigt werden, dass gerade soziale Sportarten einen enorm positiven Effekt auf die Gesundheit haben.
Wenn das nicht ausreichend Gründe sind sich schnell einen guten Freund/in zu suchen und draußen in der Natur zusammen Sport zu treiben…
Bluthochdruck aus ganzheitlicher Sicht
Bluthochdruck bleibt oft unbemerkt, richtet aber auf Dauer erhebliche Schäden an unseren Gefäßen an und ist ein großer Risikofaktor für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Zustand unserer Gefäße bestimmt aber unsere Lebensqualität im Alter. Nur selten liegen dem Bluthochdruck andere organische Ursachen (wie z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion oder ein Tumor des Nebennierenmarks) zugrunde. Häufig wird eine Hypertonie (Hochdruck) als ,,essentiell“ bezeichnet, d.h. ohne erkennbare Ursache – aber auch das stimmt aus ganzheitlicher Sicht natürlich nicht, denn der Körper tut immer sein Bestes um sich zu ,,regulieren“.
,,Medicus curat, natura sanat“ – lat. für der Arzt behandelt, die Natur heilt… (Hippokrates von Kos)
Modernes Leben als Ursache für Bluthochdruck
Bluthochdruck ist eine Zivilisationskrankheit und viele unserer modernen Lebensgewohnheiten fördern die Entstehung des hohen Drucks in den Gefäßen, z.B. das ständige ,,unter Druck stehen“, somit der überwiegend sympathikotone Zustand unseres Nervensystems, also der erhöhte Stresslevel. Doch anstatt sich eingehender mit den wirklichen Ursachen des aus der Balance gekommenen Organismus zu beschäftigen, wird, wie so oft in der Schulmedizin, rein symptomatisch behandelt und Medikamente verordnet. Ganz abgesehen davon, dass Bluthochdruck eine der Krankheiten ist mit der geringsten Compliance bei der Medikamenteneinnahme, dient dieses Vorgehen nur der Aufrechterhaltung unseres in vielen Teilen unmenschlichen gesellschaftlichen Systems und der Pharmalobby. Zur Regulation unseres vegetativen Nervensystems benötigen wir beispielsweise auch zwingend den Kontakt zu anderen Menschen, Verbundenheit, Sinn spendende Tätigkeit – ohne diese Zugehörigkeit zu einer ,,Familie“, einer Gemeinschaft entwickeln wir ein Gefühl des ,,Getrenntseins“, aus meiner Sicht eine der Hauptursachen für psychische Erkrankungen, die wiederum mit einem erheblich erhöhten Stresslevel einhergehen. Tiefenpsychologisch und entwicklungsgeschichtlich bedeutet Ausschluss aus der Gruppe Tod…
Was kann ich aus ganzheitlicher Sicht tun um Bluthochdruck entgegenzuwirken bzw. zu behandeln?
Alles, was hilft, Anspannung bzw. Stress zu regulieren, kann zu einer Normalisierung des Bluthochdrucks beitragen. Chronischer Stress kann nicht nur langfristig zu Bluthochdruck führen, sondern führt auf Zellebene auch über einen Cortisol-gesteuerten Prozess zu einer Dysfunktion unserer Zellkraftwerke (der Mitochondrien) und damit zu einer Fehlfunktion der Energieproduktion in Muskeln und Organen. Bluthochdruck ist also (auch wenn man eigentlich das Gegenteil vermuten würde) eigentlich eine ,,Energiemangelkrankheit“. Nach neuesten Studien verursacht chronischer Stress ein Ungleichgewicht im Renin-Angiotensin-System (ein den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt regulierendes Hormonsystem des Körpers).
Neben dem Gefühl der Verbundenheit mit anderen ,,sicheren“ Lebewesen, ist beispielsweise moderater, nicht kompetitiver Ausdauersport eine der gesündesten Arten Stress abzubauen.
Ernährungsmedizin und Orthomolekularmedizin bei der Behandlung von Bluthochdruck
Die Aufnahme natürlicher Antioxidantien aus Obst und Gemüse senkt Bluthochdruck, da die zelleigene Regulation verbessert wird. 3 Portionen frisches Gemüse und 2 Portionen frisches Obst sollten es täglich mindestens sein. Eine Portion entspricht dabei einem Handmaß, also einer Hand voll. Die in Obst und Gemüse enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe verringern das Risiko der Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck. Ganz eindeutig blutdrucksenkend wirkt auch Magnesium, da Magnesium die Blutgefäße entspannt. Die Plasma-Spiegel von Vitamin C sind invers mit dem Blutdruck korreliert, denn Vitamin C verbessert die Reaktion des Körpers auf Stress. Omega-3-Fettsäuren, Folsäure und Coenzym Q10 können ebenfalls zu einer Regulation des Blutdrucks beitragen. Auch bei Flavonoiden, wie sie im Kakao und grünem Tee vorkommen, wurde eine antihypertensive Wirkung nachgewiesen.
Da ich mich sehr für Ernährungsmedizin interessiere, möchte ich dich zum Schluss noch auf eine neu gegründete Ölmühle hinweisen, die hochwertigste pflanzliche Öle in Rohkostqualität vertreiben. Durch die Aufnahme hochwertiger Öle verbessern wir unseren Omega-3-Index. Heutzutage überwiegt die Aufnahme von Omega-6-Fettsäuren und damit von entzündungsfördernden Fetten. Mit dem täglichen Verzehr eines Esslöffels hochwertigen Oliven-, Lein-, Kokos- sowie Omega-3-Öls können wir unserem Körper viel Gutes tun und Entzündungsprozessen und damit zivilisatorischen Erkrankungen vorbeugen.
Wunderbares Lein- und Kokosöl findest du bei Oleo Oele:
Super Omega-3-Öle gibt es bei Norsan:
Erster NI-Kongress in Seeheim-Jugenheim: Die Sanften kommen in den Garten, die Harten müssen draußen warten…
Am Wochenende vom 08. auf den 09.07.2023 fand in Seeheim-Jugenheim unter dem Motto ,,Grow and Connect“ der erste NI-Kongress statt. NI steht für Neurosystemische Integration und beinhaltet die aktuellen Essenzen aus Psychotraumatologie, Neurobiologie und systemischer Therapie. Der Begriff wurde von der Traumaexpertin Verena König geprägt, die aus den Essenzen der oben genannten Fachgebiete eine wirklich sehr zu empfehlende Ausbildung kreiert hat, die Heilsames in die Welt bringen soll, um uns (auch kollektiv) aus immer wiederkehrenden destruktiven Dynamiken zu befreien.
Viele Menschen aus ganz Deutschland (und sogar aus der Schweiz und Österreich), die gerade diese Ausbildung absolviert haben oder darüber nachdenken sie zu machen, trafen sich an diesem Wochenende um einander kennenzulernen und ein gemeinsames Feld der Verbundenheit zu kreieren.
Am Samstag wurde das Programm von Verena König gestaltet und unsere Lübecker Kleingruppe erhielt besondere Aufmerksamkeit, da meine Kollegin Christina Königs (immerhin unter 300 Kongressteilnehmern!) den Mut aufbrachte auf der Bühne von ihren eigenen Prozessen im Rahmen der Arbeit mit NI und auch der Ausbildung zur traumasensiblen Begleiterin zu berichten. Dies wurde vom Publikum sehr anerkennend honoriert. Kleingruppen werden während der Ausbildung lokal gegründet, um innerhalb der Module die verpflichtend zu absolvierenden Übungen zur Selbst- und Co-Regulation bzw. auch zur immer tiefergehenden Selbsterfahrung, durchzuführen. Das Programm wurde an diesem Tag abgerundet durch fantastische Live-Musik.
Am Sonntag folgten dann ein Vortrag zur Epigenetik sowie ein Vortrag der international bekannten Psychotherapeutin Michaela Huber. Epigenetik beschreibt ein relativ junges Forschungsgebiet, indem es darum geht, dass wir nicht (wir früher angenommen) unseren Genen ,,ausgeliefert“ sind, sondern dass wir durch eigenverantwortliches Handeln trotz bestimmter Prädispositionen gesund und fit bleiben können. Im Sinne der Ganzheitlichkeit ist es hier jedoch wieder wichtig sich nicht auf sogenannte Experten zu verlassen, sondern sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Im Vortrag von Michaela Huber ging es ebenfalls um Trauma-Dynamiken und individuellen Wege hinaus. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde auch über die derzeit in vielen Teilen destruktive gesellschaftliche Lage und die schlimmen zurückliegenden 3 Corona-Jahre diskutiert, in denen sich unser Staat fälschlicherweise zur ,,Nanny“ aufgeschwungen habe (Zitat Michaela Huber) und damit die Grenzen vieler Bürger deutlich überschritten hat (Stichwort Impfdruck). Diese deutlichen Worte stießen besonders in mir auf große Resonanz, da ich diese verhängnisvollen Übergriffigkeiten genauso empfunden habe und mich auch im Nachhinein noch die Bosheit des ständigen Verbreitens von Angst und die dadurch zu erreichende zwischenmenschliche Spaltung entsetzt. Auch die in der Überschrift stehenden Worte zu den Sanften unter uns, stammen von Michaela Huber. Ein weiterer Ratschlag von Michaela Huber: Man solle nur noch loyale Menschen auf die eigene Terrasse lassen – für sie sei das die Essenz der letzten 3 Jahre. Genauso sieht es aus.
Hier noch ein paar weitere Essenzperlen für eine schöne Zukunft:
Alles in allem hatten wir bei strahlendem Sonnenschein ein fantastisches Wochenende im Lufthansa Kongresszentrum mit leckerer Verköstigung und vielen netten Menschen.
Übrigens gibt es in Lübeck nach der letzten Ausbildungsrunde jetzt mehrere (aus meiner Sicht alle zu empfehlende) zertifizierte NI-Begleiterinnen. Möchtest du hier Kontakte, kannst du dich gerne bei mir melden. Wir vergeben im Gegensatz zur herkömmlichen Psychotherapie keine stigmatisierenden Diagnosen (ein aus meiner Sicht unsägliches System), die Haltung ist grundlegend wohlwollend, respektvoll und achtsam und die Beziehung zwischen Begleiter und zu Begleitendem steht im Vordergrund. Es gilt stets das ,,Prinzip des Guten Grundes“, welches davon ausgeht, dass eine Person im Verlauf ihres Lebens bestimmte Verhaltensstrategien entwickelt hat, um mit belastenden und herausfordernden Situationen besser umgehen zu können. Diese Annahme schließt Pathologisieren und Verurteilung aus, d.h. das vielleicht auch irritierende Verhaltensweisen immer vor einem lebensgeschichtlichen Hintergrund verstanden werden. Ich persönlich lehne die derzeit gängige Praxis des schnellen Verordnens von Psychopharmaka ebenfalls strikt ab.
Möchtest du mehr zur Ausbildung erfahren, dann schau einmal hier:
https://verenakoenig.de/akademie/fortbildung/neurosystemische-integration-traumasensibles-coaching
Mehr zur Arbeit von Michaela Huber, die auch ihr Wissen in einer eigenen Akademie weitergibt, findest du hier:
Ehrliches Mitteilen in Lübeck
,,Ich schämte mich, als ich bemerkte, dass das Leben ein Maskenball ist, und ich mit meinem wahrem Gesicht teilgenommen habe.“ (Franz Kafka)
Dieses sehr zum Nachdenken einladende Zitat spiegelt gleichzeitig das gesellschaftliche System, in dem wir uns bewegen. Denn wo dürfen wir uns noch so zeigen wie wir wirklich sind und wissen wir eigentlich überhaupt noch wer wir sind? Wo finden wir sichere Räume, die uns zu Kontakt und Verbundenheit jenseits unserer antrainierten Masken einladen? Wo können wir uns noch gegenseitig auf Augenhöhe und ohne Hierarchie begegnen ohne Angst vor Übergriffen zu haben?
Ehrliches Mitteilen will solche Räume schaffen.
Was ist Ehrliches Mitteilen?
Ehrliches Mitteilen ist eine Kommunikationsmethode, bei der es darum geht, in einem sicheren Rahmen in einen nährenden Austausch mit anderen Menschen zu kommen. Es geht dabei gerade nicht darum uns irgendwelche Geschichten aus der Vergangenheit oder der Zukunft zu erzählen, sondern lediglich darum, das mitzuteilen, was im Hier und Jetzt in uns aufsteigt.
Durch festgelegte Satzanfänge wird eine ,,innere Distanz“ zu den Inhalten geschaffen. Durch die Erfahrung, dass unsere Gegenüber uns wertfrei, achtsam und zu 100%zugewandt zuhören, reguliert und entspannt sich unser Nervensystem, welches durch unser modernes Leben (wo wir uns häufig hinter Rollen verstecken müssen) einen Großteil des Tages in einem sympathikotonen (angespannten) Zustand ist. Wir werden gesehen, gehört und wahrgenommen jenseits von Konzepten und Bewertungen und jenseits von Rollenspielen.
Ehrliches Mitteilen zur Selbst- und Gruppenregulation
Ehrliches Mitteilen ermöglicht das Mitteilen von Körperempfindungen, Gefühlen und Gedanken in einer haltgebenden Struktur und ohne Grenzüberschreitung. Dies führt nicht nur zur Regulation des Einzelnen, sondern auch zur Gruppenregulation – denn von den Gefühlen, Gedanken und Körperempfindungen eines anderen Menschen zu hören, macht es sehr schwer diesen als Feind zu betrachten – auch wenn der Blick desjenigen, der spricht, uns vielleicht gerade an eine Bezugsperson aus unserer Kindheit erinnert, mit der wir schlechte Erfahrungen gemacht haben – so wird unser Betriebssystem (Gehirn) nach und nach upgedatet und unsere Gegenüber als sicher eingestuft. Sicherheit ist eine grundlegende Voraussetzung für Entspannung. Lebensfreude und Energie nehmen zu – wir stärken unsere Selbstwirksamkeit und Abgrenzungsfähigkeit.
Das Mitteilen dieser Ebenen bedarf vielleicht am Anfang etwas Übung, die Methode ermöglicht aber in einem ruhigen, friedvollen Raum tief entspannende und anhaltend harmonisierende Selbsterfahrung. So wird nicht nur die allgemeine Friedfertigkeit gefördert, sondern wir beugen auch stressbedingten Erkrankungen vor. Ein weiterer großer Vorteil: die Gruppe ist autonom und kommt ohne Therapeuten aus. Ich achte lediglich darauf, dass die Struktur eingehalten wird.
Wie kam Ehrliches Mitteilen in die Welt?
Ehrliches Mitteilen wurde vor einigen Jahren durch den Traumatherapeuten Gopal Norbert Klein ins Leben gerufen. Trauma ist im weitesten Sinne Stress und Stress entsteht, wenn unser Nervensystem aktiviert ist und sich dauerhaft in einer Hab-Acht-Stellung befindet. Oft entstehen diese Stressmuster schon in der Kindheit, denn die allermeisten Menschen haben als Kind die Erfahrung gemacht, dass die engen Bezugspersonen mit dem Äußern bestimmter Gefühlsregungen nicht angemessen umgehen konnten. Da wir damals auf die Bindung zu unseren Eltern angewiesen waren, mussten wir einen Teil von uns unterdrücken und tragen diese Beziehungsmuster unbewusst ins Erwachsensein – der Stress kann sich erst lösen, wenn unser Gehirn nach und nach merkt, dass die Kindheit vorbei ist und wir heute für uns selbst sorgen können.
,,Das Ausmass an Glück in unserem Leben entspricht exakt dem Ausmass an Verbindung, die wir zu anderen Menschen haben. Und das Ausmass an Verbindung wird durch die Tiefe der Ebenen bestimmt, über die wir uns austauschen können. Verbindung ist das Glück, was wir suchen!“ (Gopal Norbert Klein)
In dieser schönen EM-Broschüre findest du weitere Informationen über die Hintergründe von EM:
Informationen zu der Arbeit von Gopal Norbert Klein findest du hier:
Möchtest auch du Teil dieser simplen und kraftvollen Erfahrung sein und mit anderen Menschen in einen achtsamen, sicheren Kontakt kommen, dann melde dich gerne unter [email protected] – wir treffen uns montags um 18:30 zum EM in Lübeck.