Raffinierter Zucker (normaler Haushaltszucker) macht süchtig, dick und verursacht Insulinresistenz. Was stattdessen?

Ein natürliches Süßungsmittel und wahres Superfood ist die Dattel. Ähnlich wie bei Trauben wachsen viele kleine Datteln an einem Zweig – die Dattel gehört zu den Steinfrüchten. Datteln sind seit Jahrtausenden fester Bestandteil des Speiseplanes vieler Menschen – bei uns besonders beliebt ist die besonders große, saftige, nach Karamell schmeckende Medjool-Dattel. In vielen arabischen Ländern werden Datteln täglich zur Begrüßung und zum Tee gereicht. Muslime nutzen die Dattel während des Ramadans bei Sonnenuntergang um das Fasten zu brechen. Datteln (in arabischen Ländern auch ,,das Brot der Wüste“ genannt) sind natürliche Naschereien und echte Nährstoffpakete. Datteln enthalten unter anderem als Nährstoff Selen, ein Spurenelement, welches antioxidative Wirkung hat. Die Böden sind in unseren Breitengraden inzwischen an Selen verarmt – Selen trägt jedoch zu einer gesunden Immun- und Schilddrüsenfunktion bei und ist damit essentiell wichtig für unsere Gesundheit. Neben Selen enthalten Datteln ordentliche Mengen an Magnesium, Kalzium, Kalium und Kuper. Darüber hinaus sind auch Mangan und Eisen Bestandteil der Dattel. Datteln bestehen zu etwa 70% aus Kohlenhydraten. Neben dem natürlichen Zucker bringen Datteln aber auch reichlich Ballaststoffe mit (ca. 5-10%), dadurch wir der Zucker in der Dattel langsamer an das Blut abgegeben (das bedeutet, dass die Dattel trotz ihres hohen Zuckergehaltes einen relativ niedrigen glykämischen Index hat). Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene 30 g Ballaststoffe/Tag. Jeder der sich schon einmal mit dieser empfohlenen Menge beschäftigt hat, weiß, dass es gar nicht so einfach ist diese Menge zu erreichen. 2 Medjool-Datteln liefern schon 3-4 Gramm Ballaststoffe.

Ballaststoffe regen die Verdauung an und helfen den Stuhl weiterzubefördern. Sie können somit Verstopfungen und Darmkrebs vorbeugen. Darüber hinaus fördern Sie ein gesundes Mikrobiom.

Freie Radikale sind reaktionsfreudige Sauerstoffbruchstücke, die bei den natürlichen Stoffwechselprozessen im Körper entstehen. Schon 1 Zug an einer Zigarette erzeugt ca. 1 Billion an freien Radikalen. Aber auch durch Stress, Umweltgifte, zu wenig Schlaf und zu viel Alkohol entstehen freie Radikale. Bei einem Überschuss an freien Radikalen werden viele Krankheiten begünstigt, Zellen werden geschädigt und wir altern schneller. Antioxidantien, wie sie in der Dattel reichlich vorhanden sind, helfen hingegen freie Radikale zu neutralisieren. Man könnte so die Dattel auch als natürliches Anti-Aging-Mittel bezeichnen. Vor allem in traditionellen Heilsystemen wie der chinesischen Medizin und im Ayurveda gilt die Dattel als hilfreich bei der Stärkung des Immunsystems, der Vitalität und der Fruchtbarkeit.

Auch bei zu hohem Blutdruck lohnt sich der Verzehr von Datteln, denn Datteln enthalten eine ganze Menge an Kalium, den Gegenspieler von Natrium. Bei zu hohem Blutdruck besteht meist ein Natriumüberschuss – Datteln können helfen das Gleichgewicht von Kalium und Natrium zu regulieren und möglicherweise dazu beitragen, dass Bluthochdruck gar nicht erst entsteht. Eine ballaststoffreiche Ernährung ist ein guter Weg um Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Datteln haben nachgewiesen auch eine entzündungshemmende Wirkung und tragen zu einem gesunden Cholesterinspiegel bei.

Die Angst vor Kohlenhydraten ist im Fall der Dattel also unbegründet – sie enthält viele Mikro- und Makronährstoffe und ist somit ein sehr wertvolles Lebensmittel!

Aber auch hier gilt wie immer – die Dosis macht das Gift. Bei schon bestehendem Diabetes sollte man vorsichtig sein. Ansonsten gilt – bis zu 6 Datteln am Tag gelten als bedenkenlos. In diesem Sinne – ran die Dattel!